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Reisetagebuch

10/27/2005   Aegypten / Kairo

Insch Allah

Protest vor dem UN-Gebaeude

(Harald) Bevor ich den Rest meiner Reise von Malawi bis hierher beschreibe, noch schnell eine wichtige Durchsage: mir gehts gut.

Ich hab hier in Kairo alle wiedergetroffen, die meinen Aufenthalt vor zweieinhalb Jahren hier so spannend gemacht haben.

Und ich habe sudanesische Fluechtlinge gesprochen, die nahe dem Gebaeude der UN-Nations in Gizeh seit einem Monat auf der Strasse leben und dagegen protestieren, dass Menschenrechte immer noch in zwei Kategorien unterteilt werden: in wertvolle und weniger wertvolle. In Menschen Erster Klasse, die man notfalls mit Waffengewalt von Fallschirmjaegern und Soeldnertruppen aus gefaehrdeten Gebieten der Welt herausholt. Und solchen, die man zu hunderttausenden verrecken laesst. Man soll sich nichts vormachen: Die Scheinheiligkeit des Gejammers um die Untaetigkeit der internationalen Gemeinschaft 1994 in Ruanda offenbart sich an der jahrzehntelangen Untaetigkeit der Menschen Erster Klasse gegenueber denen Zweiter Klasse im Sudan, wo ein Voelkermord andauert, der sich anschickt, ruandische Dimensionen zu erreichen. Mordbanden, Dschandschaweed genannt, auf Pferden, die wie im Mittelalter marodierend, schlachtend, vergewaltigend mit Kalaschnikows, Handgranaten und Saebeln vollenden, was die regulaere Armee des Staates mit Raketen und Hochgeschwindigkeitsmaschinengewehren nicht vollenden konnte.

Und niemand scheint den Mut zu haben, zu fordern, dass der Sudan endlich in zwei Staaten geteilt wird, die sonst nie und nimmer werden in Frieden zusammenleben koennen. Der angeblich als Vizepremier akzeptierte John Garang, der unbetrittene Fuehrer und Held der Suedsudanesen, wurde, wahrscheinlich im Auftrag der Regierung in Karthoum, getoetet.

Der Sudan ist Afrikas groesster Staat und eine Teilung schafft keine Kleinstaaten, sondern zwei Nationen, die je groesser als jeder EU-Staat sind.

Naja, dass nur am Rande. Ansonsten heute die Pyramiden bei Sonnenuntergang auf dem Pferderuecken. Erinnerungen und die Aussicht auf die Heimkehr. Jetzt, im Netcafe, singen die Muezzine ihr hundertfaches Konzert, klingende Gloeckchen der Kutschen, Autohupen, ein Polizist trillert seine Pfeife.

Kairo nach Bereisen SSAs ist nicht das Gleiche, wie vor Einreise in den Sueden des Kontinents. Der gewaltige Unterschied wird einem erst in umgekehrter Richtung reisend klar. Davon spaeter mehr.

Ich werde meine Reisebeschreibung in den naechsten Tagen vervollstaendigen. Insch Allah! "So Gott will", oder die Goetter, oder das Schicksal.

Mir gehts gut. Ehrlich.

geschrieben am 27.10. in Kairo


 


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