13.08.2003 - Pamphlet zur Faulheit

Harald Radtke
Hier in Kairo tickt unsere Uhr anders. Nicht nur, dass im Mittel 35 Grad
im Schatten auf alle Ablaeufe bremsend wirken, sondern wir sind mitten
in einem Aufenthalt, nicht mehr unterwegs und ohne zu wissen, wo wir
morgen sein werden und das wirkt ungemein entspannend.
Der Tagesablauf in den Strassen Kairos ist ein anderer, als in
Deutschland. Hier ist bis nach Mitternacht Rushhour, Shopping-Time.
Kind und Kegel sind nach Sonnenuntergang auf den Strassen, essen Eis,
sitzen in Cafes, fahren in Taxis und Mikrobussen zu Besuchen, gehen in
die Restaurants auf den Dachterrassen und fahren Boetchen auf dem Nil,
an dessen Ufern Familien bis ein, zwei Uhr nachts picnicen. Die
Spaetvorstellungen der Kinos sind um 00.30 ausverkauft und erst um drei,
vier Uhr wird es ruhiger auf den Strassen und die letzten
Lebensmittellaeden und Lokale schliessen. In den Coffeeshops wird dann
noch mal warm gegessen- Omelettes, Pommes de Frites in Pittas, scharf
gewuerzte, in Oel eingelegte Auberginen und Tomatensalate sind der
Renner.
Der Tagesrhythmus verschiebt sich. Mittags bis nachmittags ruhen die
Maenner in den Moscheen auf den Teppichen, in vielen Hinterzimmern
machen sie ein Nickerchen, in den Bussen schlafen nicht selten
dreiviertel aller Passagiere.
Die Gangart ist auch buchstaeblich eine andere. Sandalen und
Badelatschen sind die Fussbedeckung der Wahl und laut schlurfend setzt
mancher, wie um Energie zu sparen, mit flachem, langsamem Schritt einen
Fuss vor den anderen. Wenn ich auf den Buergersteigen zum Essen oder ins
Café gehe, - wohlgemerkt, ohne Zeitdruck also! - bin ich der Schnellste
und moechte manchmal mit Hermann Van Veen rufen: "Weg da, weg da, weg,
wir haben keine Zeit!" Dann weiche ich auf die Fahrbahn aus, um
schneller da zu sein. Was fuer ein Unsinn! Wozu die Eile? Eine schlechte
Angewohnheit, aehnlich der, zu grosse Stuecke beim Essen abzuschneiden,
abzubeissen, sein Essen zu verschlingen, schlecht gekaut und kaum
geschmeckt, hektisch verspeist eben, anstatt das Essgut anzusehen,
vorzufreuen, es zu riechen, zu schmecken mit allen Zungenpartien, gut zu
kauen und den ganzen Vorgang bestmoeglichst zu geniessen. Das geht auch
mit einem Big Mac.
Jetzt denke ich, wenn ich es hier nicht schaffe, dass mir Gebotene zu
geniessen, ich es nie schaffen werde. Frei von Arbeit und Termindruck,
gesund und an einem interessanten, spannenden Ort, sollte Genuss
moeglich, ja Pflicht sein.
Schon vor unserer Abreise hat mancher Daheimgebliebene sich in dem Sinne
geaeussert: Ja, wo kaemen wir denn da hin, wenn das jeder machte? Muss
man sich erlauben koennen, so eine faule Reisepause, finanziell halt und
auch sonst, von wegen familiaerer Verpflichtungen und den Kindern. Und
die Arbeit, ueberhaupt, auch die Rente und all das, nicht wahr?
Wir jedenfalls haben fuer unseren jetzigen Muessiggang fast alles
eingesetzt, was wir besitzen: beider Ersparnisse, Autos, Waschmaschine
und Geschirrspueler etc. verkauft, Job gekuendigt und Geschaeft
aufgeloest und sind mit so Wenigem unterwegs, dass es in sechs kleine
Taschen passt.
Reisen kann man auch mit Kindern. Ich erinnere mich gut an eine
suedafrikanische Mutter, die ich 1998 kennenlernte. Sie war mit drei
Soehnen jahrelang durch das suedliche Afrika gereist. Sie unterrichtete
die Kinder selbst und ihre Sproesslinge wuchsen ausnahmslos zu stabilen,
positiven und erfolgreichen Maennern heran.
So ist das mit den katholisch gepraegten deutschen Saengerbund, dessen
Lieblingslebenslieder von Pflicht und Disziplin kuenden und dessen
Produktivitaet in Europa nur noch von den calvinistischen Schweizern
uebertroffen wird. Wir Deutsche sind als puenktlich, ordentlich und
vor allem fleissig bekannt. Dafuer werden wir geachtet, aber nicht
geliebt. Geliebt wird der charmant Laechelnde, der Alexis Sorbas, der
sich sein Teil zu nehmen weiss, ausgeglichen ist, auch weil er oft den
einfachsten Weg waehlt.
Zitat: "Man muss vorsichtig sein mit der Arbeit, denn man kann es auch
uebertreiben. Und das Kreuz mit der Arbeit besteht darin, dass sie uns
immer staerker mit Beschlag belegt. Je mehr man arbeitet, desto groesser
wird die Bereitschaft zu arbeiten. Es kann sogar zu einer richtigen
Angewohnheit werden. Ich bin mir sicher, dass es das ist, was den
Deutschen passiert ist."
George Mikes: "Ueber alles" (orig.: "Germany explored"), London 1953
So ein deutscher Bub, Wurzeln im Rheinland und in Ostpreussen, trifft
nun hier auf arabisches "schwai-schwai" und den
Wasserpfeifen-Muessiggang in den Coffeeshops. Auch unser Sprachschatz
kennt die Termini: "Immer langsam mit die jungen Pferde, immer mit der
Ruhe, nicht so hektisch” und vor allem: “ Langsam kommt man auch ans
Ziel".
Aber wie verloren klingt das gegen: "Ohne Fleiss kein Preis, “ Erst die
Arbeit, dann das Vergnuegen”, Morgenstund hat Gold im Mund" und "Der
fruehe Vogel faengt den Wurm."
Hat man eigentlich eine Chance gegen die Argumente fuer Fleiss und
Strebsamkeit? Kann man tatsaechlich der Faulheit das Wort reden? Und das
guten Gewissens? Schliesslich ist auch unser Reisemotto: “Carpe diem!”
("Nutze den Tag!"). Man kann. Denn mit Faulheit ist nicht saturiertes
Nichtstun gemeint, reines Rumhaengen.
Zitat: "Ich ging einem grossen Rauch nach und kam in einen Trupp von
Leuten, die denselben Weg gingen. Es waren Maenner und Frauen, die alle
nicht froh aussahen. Ich fragten einen jungen Sungu, weshalb er so
schnell gehe, ob es da, wo er hingehe, etwas Schoenes zu sehen gebe? Er
lachte spoettisch und unfreundlich und sagte, er gehe zur Arbeit, und
wenn er zu spaet komme, schelte der "Alte". Und der Eilige hatte nicht
Zeit, mit mir weiter zu sprechen.
Es gibt ueberhaupt keinen Sungu, der es nicht eilig hat (...) Sie arbeiten
alle, weil sie Geld haben wollen. Und wenn sie Geld haben, benutzen sie
es nicht dazu, sich Glueck zu verschaffen, was ja nichts kosten wuerde,
sondern sie lassen sich von anderen, die Geld gewinnen wollen, einreden,
sie muessten, um gluecklich zu sein, alle moeglichen Dinge kaufen,
Dinge, die ganz unnuetz sind und da gemacht werden, wo der Rauch
aufsteigt."
Hans Paasche: "Die Forschungsreise des Afrikaners Lukanga Mukara ins
Innerste Deutschland", 1912/13
Bundeskanzler Schroeder hat vor einiger Zeit klargestellt: Ein Recht auf
Faulheit gibt es nicht. Faulheit ist suspekt. Faulheit hat was von "
Muessiggang ist aller Laster Anfang" mit einer Prise sozialer
Haengematte, dem Geruch von Sozialmissbrauch und der Dreingabe des
Schmarotzertums im kollektiven Freizeitpark. Nein, Faulheit darf nicht
sein!
Wenn Roland Koch, derzeit hessischer Ministerpraesident und
wahrscheinlicher Kanzlerkandidat der CDU (man bewahre uns vor diesem und
anderen Politluegenbaronen, die als solche geoutet sind und doch
hoechste Aemter anstreben und innehaben), sagt, die
Gewerkschaftsforderung nach weiterer Minderung der Wochenarbeitszeit
gehe in die falsche Richtung, so weiss man, wes Geistes Kind er ist- das
Arbeiterbild des 19. Jahrhunderts laesst gruessen. Auch wenn sich heute
eine Umverteilung der Arbeitsressourcen unter dem Diktat einer Politik
des "Staatsmanagement" nicht durchsetzen laesst: Wer glaubt eigentlich
immer noch, dass Staatenlenkung gleich Unternehmensfuehrung sei? Wer
glaubt immer noch, dass Reichtumsverteilung quasi automatisch von oben
nach unten erfolge (Motto: geht es den Unternehmen und Reichen gut, geht
es allen gut-, ah! Mrs. Thatcher winkt da heftig!)? Wer glaubt immer
noch, dass vor allem steigende Unternehmensgewinne und gemehrte
Investitionsmittel zu mehr Arbeitsplaetzen und mehr Wohlstand der
Bevoelkerung fuehren?
Beobachten wir nicht seit 30 Jahren, dass diese Rechnungen nicht
aufgehen? Ist die Loesung tatsaechlich die, fleissiger zu sein, mehr zu
arbeiten und zu “leisten”? Oder taete uns nicht ein Stueck Gelassenheit
gut, mit weniger zufriedner zu sein?
Es ist laengst ueberfaellig, den gesellschaftlichen Wert, den wir der
Arbeit zumessen, zu ueberdenken. Wenn 4 oder 5 Millionen Menschen in
unserem Staat ohne Arbeit sind und eine Aenderung nicht absehbar, so
sollten wir nicht laenger dem Arbeitslosen Unwillen unterstellen. Wenn
gleichzeitig Sozialleistungen gekuerzt und zusammengestrichen werden,
wird das Klima rauer, die Kluft zwischen Arm und Reich immer groesser
und langfristig der soziale Frieden gefaehrdet. Wie leicht sagt der mit
Arbeit, der Wohlhabende dem Arbeitslosen, dem Habenichts Faulheit nach
und damit ein Leben auf seine, des Leistenden Kosten! Und wie verbittert
wird dieser darauf reagieren.
Heinrich Heine schreibt in "Deutschland, ein Wintermaerchen" vom hohen
Lied der Gewinner, der Nutzniesser und Moralitaetsheuchler, die den
Schuftenden das Entsagungslied singen, dessen Verfasser oeffentlich
Wasser predigen und heimlich Wein trinken. Ein neues Lied bitte, und
zwar pronto! Politiker und Manager erhoehen sich Diaeten und Bezuege und
Abfindungen, waehrend sie anderen mehr finanzielle Buerden auferlegen
und sie entlassen. Ein Unding fuer die Volksmoral.
Ich mag die moralinsauren Kommentare nicht mehr hoeren, die diejenigen
abgeben, denen es am besten geht. Diejenigen, denen unverdient mehr
geistige Faehigkeit gegeben ist, abstrakte Intelligenz,
Durchsetzungsvermoegen oder einfach Cleverness und die den weniger
Leistungsstarken zurufen:: "Strengt euch an, arbeitet, schneller,
effizienter, arbeitet! Arbeitet!” “Ne Leute”, sagt der Faule, “nicht mit
mir! Ich leg` mich noch mal hin.”
Ich spreche die Arbeit nicht heilig, ich folge ihrem Ruf nicht
bedingungslos. Wissen wir doch, dass Arbeit suechtig machen kann und das
diese Sucht, als eine der wenigen, gesellschaftlich zugelassen, ja oft
erwuenscht ist und von daher verkannt wird.
1883 erschien die Erstausgabe “ Das Recht auf Faulheit”, (seit 2001
neu aufgelegt bei der Europ. Verlagsanstalt) von Paul Lafargue. Schon damals
benannte der Schwiegersohn von Karl Marx das erstaunlicherweise
"Arbeitssucht", heute neudeutsch "Workaholismus".
Der Workaholic flieht aus anderen Problemen, klammert sich an die
Arbeit, setzt sie absolut, verliert die Kontrolle ueber das rechte Mass,
ruft auch im Urlaub in der Firma an, ist schier unabkoemmlich, verarmt
innerlich, kollabiert irgendwann im ersten, zweiten Herzinfarkt. Und das
sind nicht nur Managerraenge, sondern auch kleine Angestellte, die, auch
aus Angst um den Job, Fleiss und Arbeit gleichsetzen und Effektivitaet
ausschliesslich auf Arbeit beziehen, anstatt auch auf Freizeit,
Ausgleich und soziale Kompetenz.
Da sagt der gesunde Egoist: "Nur wenn es mir gut geht, kann ich anderen
helfen, es auch denen gut gehen zu lassen!"
Die Flucht in Arbeit kenne ich aus meiner Zeit als Unternehmer und
mitten im Rausch der eigenen Effektivitaet, Leistung und
Unabkoemmlichkeit haben mich meine eigenen Angestellten dann auch schon
mal in einen Zwangsurlaub geschickt, den ich am zweiten Urlaubstag
gleich zu einem stilllegenden Unfall nutzte, indem ich mir, noch voellig
ueberdreht, das Knie auskugelte. So wurde es richtig faul und
beschaulich und mit deutlich geglaetteten Gesichtszuegen kehrte ich nach
drei Wochen zurueck.
Zitat: "Arbeit ist eine Sucht, die wie eine Notwendigkeit aussieht."
Peter Altenberg, oesterr. Schriftsteller, 1859-1919.
Mensch! - Unermuedlichkeit, Schinderei, Betriebsblindheit fuehren doch zu
nichts Gutem! Was soll das Malochen um der Maloche willen? Leben will
ich! Auch ich dachte staendig: "Das mach` ich noch fertig, eine Stunde
haeng` ich noch dran, dieses Wochenende zieh` ich durch, demnaechst,
naechsten Monat, in einem Jahr, erstmal Dies schaffen und dann noch Das
und dann, irgendwann, lege ich los, dann wird gelebt, dann wird`s besser,
alles anders. Und zack! sind die Jahre vorbei und die Plaene nicht in
Erfuellung gegangen. Ne Leute! So mancher hat fuer seine Rente
geschuftet und sie hernach nicht mehr gebraucht.
Oedoen von Horvaths schoener Aphorismus dazu: "Eigentlich bin ich ganz
anders, ich komme nur so selten dazu."
Die meisten Gesellschaftswissenschaftler gehen heute davon aus, "dass
die Arbeit, wie man sie bisher verstanden hat, ihren zentralen
Stellenwert im alltaeglichen Leben zunehmend verliert... Nach drei
Jahrhunderten gesellschaftlicht von der Arbeit beherrschter Zeit,
beginnt sich- wenn auch noch undeutlich- die Vorstellung von einer
anderen Rangfolge der menschlichen Taetigkeiten abzuzeichnen. Allen
anderslautenden Erklaerungen der "Verantwortlichen" zum Trotz, markiert
dies den Beginn einer neuen Aera." (Jaques Robin in Le Monde Diplomatique
4/1997)
Sich den Tugenden der Faulheit zu widmen, heisst, die schoenen Dinge des
Lebens zu geniessen, sich entspannen, auch verarbeiten zu koennen, was
unlenkbar, unabwendbar auf uns einstroemt, ausgeruhter, unbelasteter zu
sein. D.h. Zeit fuer Begegnungen zu haben, fuer die Kunst, Musik und
Tanz, fuer Hobbys und die Liebe. Wie viele Ehepartner, Kinder beklagen
die rare Anwesenheit eines fleissigen Elternteils (oder beider)? Die
Entwicklung seines Kindes zu begleiten, dessen ersten Satz, seinen
ersten Schritt z.B., ist unwiederbringlich.
Arbeit setzen wir mit Produktivitaet gleich, mit Fleiss, Wachstum und
Mehrung von Besitzguetern, ueber die wir eine vermeintliche Sicherheit
erlangen, aber auch Prestige und Achtung. Wir fahren das neueste,
schnellste, teuerste Auto (natuerlich nur wegen der Sicherheit), tragen
die besten Anzuege, die teuersten Schuhe, Uhren, Schmuck etc. Hat man
eine Wohlstandsstufe erreicht, so peilt man gleich die naechste an.
Dafuer arbeitet man dann mehr, hat mehr Stress, dafuer wiederum
“leistet” man sich `was, ein teures Essen (z.B., weil man glaubt, wenn`s
teuer sei, so sei`s auch besser. In der alten Brauerei, oder zu Hause,
haetten wir vielleicht mehr und lauter gelacht), oder kaufen einen Nerz
(obwohl ein wollener Mantel auch warm genug fuer unser mildes Klima
gewesen waere), oder fliegen nach Mauritius (obwohl man von
Ostdeutschland oder Polen noch sehr wenig gesehen hat). Somit erscheint
Arbeit als die wichtigste soziale Leistung und innerlich fragen wir uns
staendig: “Noch arbeiten, oder...?”
Aber: wissen wir nicht seit mehr als 20 Jahren, dass Wachstum dem Profit
dient, aber nicht zwangslaeufig mehr Arbeitsplaetze schafft? Und das
Wachstum kein Selbstzweck ist, sein kann? Denn: soll das ewig so weiter
gehen, ewig dauern? Noch mehr Rohstoffe und noch mehr Energie
verbrauchen, mehr Autos, mehr Konsum, mehr Natur- und Artenvernichtung,
Erderwaermung, Ozonloch? Was sind wir noch bereit auf dem Altar des
"Fortschrittes" zu opfern? Wir brauchen einen klaren Kopf und ein
offenes Herz, um uns Selbstbeschränken zu lernen. Dies wird eine der
wichtigsten Aufgaben der nahen Zukunft sein. Wenn wir nicht zufriedener
werden und teilen lernen, weil wir das Gefuehl haben, genug zu haben,
dann werden sich die zu recht Unzufriedenen vor unserer Haustuere
einfinden und sich Gehoer verschaffen. Es braucht das bescheidenere
Glueck und nicht: "Mein Auto, mein Haus, mein Boot, meine Finca!"
Zitat: "Wer zufrieden ist, ist reich.” Lao Tse, chin. Philosoph, 6.Jh.
v.C.
Wir brauchen mehr Faulheit! Von mir aus auch: Feste arbeiten, Feste
feiern. Wir brauchen mehr Ausgleich, mehr Genuss des Vorhandenen.
Heinrich Heine nennt das im "Wintermaerchen" poetisch "...Rosen und
Myrten, Schoenheit und Lust, Zuckererbsen nicht minder."
Paul Lafargue bezeichnet die Faulheit als die “Mutter der Kuenste und
der Tugenden”. Seine polemische Faulheit meint Musse zur harmonischen
Entwicklung des Menschen, zur Entwicklung der irdischen Freuden.
Von Kairo aus rufe ich durchs Virtuelle: "Mehr Faulheit, mehr Freiheit,
mehr Genuss fuer alle!"
"Die Arbeit soll dein Pferd sein, nicht dein Reiter."
Persisches Sprichwort
Eine Anekdote erzaehlt, dass Dwight. D. Eisenhower (34. Praesident der
USA, 1890-1969), als er gefragt wurde, was er in seinem Ruhestand
vorhabe, antwortete: "Ich werde mich auf einen Schaukelstuhl auf die
Veranda setzen. Nach einem Monat fange ich vielleicht an, ganz langsam
zu schaukeln."
Der Dichter Johannes R. Becher wurde zum Kulturminister der DDR ernannt.
Sein Dichterkollege Berthold Brecht rief ihn am Morgen seines ersten
Diensttages an. “Lieber Johannes, sitzt du schon am Schreibtisch?”
“Natuerlich”, antwortete Becher. “Siehst du, lieber Johannes, und ich
schlaf` jetzt weiter”, erwiderte Brecht froehlich und legte auf.
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