Highlights

1191 Tage in 12 Zeilen:
Harald Radtke, ein 44-jaehriger Kaufmann aus Krefeld, laesst Karriere und Heimat hinter sich und faehrt mit seiner Freundin ab Juli 2002 auf einem Fahrrad drei Jahre, drei Monate und drei Tage und rd. 20.000 km weit durch Europa, den Mittleren Osten und Afrika und bereist dabei 23 Laender.
In der Tuerkei gesellt sich den beiden ein Hund zu, der bis Kairo mitreist. Die Tour geht durch Aegypten und den Sudan. In Aethiopien trennen sich die beiden Reisenden. Waehrend seine Freundin sich einem anderen Fernradler anschliesst, faehrt Harald weiter durch Kenia, Tansania, Malawi, Mosambik Simbabwe und Swasiland nach Suedafrika, wo er zwar in Johannisburg von einer Strassenbande ueberfallen und all seiner Habe beraubt wird, aber auch eine neue Freundin findet.
Er erreicht Kapstadt und faehrt mit Bussen und LKW durch Afrika bis nach Aethiopien zurueck. Nach mehr als 30.000 km endet seine Reise mit Wiedersehen am Lake Tana und in Italien.
Die Highlights der Reise:
(zu den jeweiligen Ereignissen gibt es Datumsangaben einiger entsprechender Eintraege im Reisetagebuch in Klammern)
Wenn Einer eine Reise tut...oder: wenn Traeume Wirklichkeit werden.
Harald Radtke, 44, Geschaeftsfuehrer eines Moebelgeschaeftes und Protagonist dieses Reisetagebuches, laesst Karriere, Heimat und Sicherheit hinter sich (siehe: Infos ueber Harald Radtke) und faehrt 2002 mit seiner Freundin Renata (34, Sportlehrerin) auf seinem Mountainbike von seiner Heimatstadt in Deutschland durch Europa, Kleinasien und Afrika bis zum Kap in Suedafrika (Streckenverlauf siehe: Reiseroute).
23 Laender (siehe: Laenderinformationen), rd. 20.000 km und unzaehlige Pannen spaeter (z.B. 30.3.2003/18.3.2004/16.1.2005), erreicht Harald sein Traumziel, das Cape of Good Hope. Er legt die gesamte Strecke auf seinem Rad fahrend zurueck (weniger als 100 km werden mit Schiff und Auto zurueckgelegt).
Das Ganze nennt er sein "Projekt", denn es geht ihm um mehr, als moeglichst schnell sein Reiseziel zu erreichen.
Er nimmt sich Zeit fuer die Menschen, denen er unterwegs begegnet, neugierig lernt er ihre Kultur, ihre Sprachen, ihre Religionen kennen.
Es gilt zahlreiche Abenteuer zu bestehen. Schon in Passau wird die Unterkunft des Fernradlerpaares ueber Nacht vom Donauhochwasser ueberflutet und sie werden mit einem Boot evakuiert (14.8.2002). In Serbien wird Renata von einem Skorpion gestochen und sie nehmen einen Siebenschlaefer, den sie "Seven" taufen, in einer Tasche am Lenker mit (11.9.2002).
Nur zwei Jahre nach dem Krieg sehen sie das Leid der Menschen und die Zerstoerungen in Kroatien (2.9.2002) und Serbien (4.9. und 6.9.2002). Sie finden neue Freunde ihn Bulgarien (19.9. und 22.9.2002), ueberqueren verbotenermassen den Bosporus auf den Fahrraedern (7.10.2002), in der Tuerkei gesellt sich ihnen ein Hund namens "Kari" hinzu (22./23./24.11.2002), der bis zu 75 km taeglich (11.2.2002) und monatelang in fuer ihn angefertigten Mokassins (28.11.2002) tausende von Kilometern mitlaeuft. Sie sind zweimal im tuerkischen Fernsehen.
In Syrien erleben sie nie gekannte Gastfreundschaft und finden Familienanschluss in Homs bei Muslimen (2.1. bis 9.1.2003). In Damaskus sind sie Gast eines syrischen Fernsehstars und Theaterregisseurs. Er interviewt sie in seiner Show im syrischen Fernsehen und bietet Harald eine Rolle in einem Buehnenstueck an (14.1./31.1./5.2.2003). In Jordanien werden sie mit Steinen beworfen (11.2. und 12.2.2003); waehrend ihres Aufenthaltes in Jerusalem bricht der Zweite Golfkriege aus (20.3.2003). Sie sind zu Gast bei Juden (2.2. bis 14.2. und 17.2. bis 23.2.2003), entgehen nur um wenige Tage einem Bombenanschlag auf die von ihnen benutzte Buslinie in Haifa (27.2.2003) und besuchen ein Fluechtlingslager der Palaestinenser nahe Bethlehem (23.3.2003) und die Siedlungen in der Westbank (8.3.2003).
Am Ufer des Toten Meeres schreckt sie das naechtliche Gebruell eines Leoparden auf (30.3.2003), sie durchqueren die Wueste Negev (5.4. bis 18.4.2003), in Eilat schwimmt Harald mit Delphinen (15.4.2003).
Sie durchqueren die Sinai-Wueste (26.4. bis 15.5.2003) und besteigen mit dem Hund den Moses-Berg, auf dessen Spitze sie eine Nacht verbringen (7.5. und 8.5.2003). Sie sind zu Gast bei einer Hochzeit der Beduinen (8.5.2003) und fahren durch den Tunnel unter dem Suezkanal nach Kairo (16.5.2003), wo sie drei Monate bleiben (siehe: Pamphlet zur Faulheit, sowie 28.5./25.6./4.8.2003).
Entlang des Nils (30.8. und 15.9.2003), 1500 km bis nach Abu Simbel (24./25./26.9.2003), werden sie von der aegyptischen Polizei begleitet und beschuetzt (20.8.2003 und 15.9.2003). Elf Besuche bei der Touristenpolizei in Kairo sind noetig, um eine Sondergenehmigung dafuer zu bekommen. Harald badet mit Wasserbueffeln im Nil (21.8.2003).
Beide werden krank (18./20.5. und 21.5.2003) und Harald hat zwischenzeitlich 12 Kg abgenommen. Aber nach und nach faellt das "alte Leben" von ihnen ab und es stellt sich ein "Reise-Alltag" ein.
Ueber den Lake Nasser geht es auf einer Faehre zum legendaeren Wadi Halfa im Sudan (29.9. und 30.9.2003). Durch die Nubische Wueste, bei bis zu 53 Grad (5.10. und 7.10.2003), kaempfen die beiden sich hunderte von Kilometern entlang des Nils bis nach Khartoum, jeden Tag bis zu zehn Liter braunen Flusswassers trinkend (3.10.2003). Auch Krokodile halten sie nicht von Flussbaedern ab (3.10. und 6.10.2003). Im tiefen Sand heisst es Schieben, Schieben, Schieben (12.10.2003). Zwei Sandstuerme zerreissen fast ihr Zelt (21.10. und 23.10.2003).
Der Sudan ueberrascht mit grosser Gastfreundschaft (13.10.2003). In Khartoum liest Harald den Koran (z.B. 10.11.2003). Mit einem anderen deutschen Fernradler fahren sie zu Dritt nach Aethiopien (7.12. bis 10.12.2003), nachdem sie noch ihren ganz persoenlichen Flug ueber den Nil mit polnischen Piloten erlebt haben (17.11. und 18.11.2003).
Am Lake Tana trennen sich die Wege von Harald und Renata (2.1.2004). Ihre Reisevorstellungen haben sich als zu verschieden erwiesen. Renata faehrt mit dem anderen Fernradler nach Namibia.
Harald besucht Krankenhaeuser (6./23./29.12.2003) und nimmt sich vierer Waisen an, die fortan einen Teil seines Lebens ausmachen (21./23./25.12. bis 4.1.2003, sowie 29.1. und 10.2.2004). Er radelt nach Addis Abeba, trifft dort Karlheinz Boehm (3.2.2004), dessen Hilfsorganisation "Menschen fuer Menschen" er unterstuetzt, besucht ein Projektgebiet von MfM in Nord-Aethiopien (5.2. und 6.2.2004), wird im aethiopischen Fernsehen zusammen mit Renata, die er nochmals trifft, interviewt (16.2.2004) und macht sich dann solo auf die 1600 km lange Reise nach Nairobi (29.2.2004).
In der Halbwueste Nordkenias findet er ungewoehnliche Freunde: bei den Nomaden des Samburu-Rendille-Stammes (4.8./27.8./20.9.2004) baut er sich eine Huette (28.8. und 29.8.2004), tanzt ihre Taenze (13.3. und 17.9.2005), geht mit ihren Viehherden
hinaus in die Savanne (14.9. bis 18.9.2004), trinkt Rinderblut (18.9.2004) und nimmt an ihren Hochzeiten und Festen teil (7.8./30.8./1.9.2004). Dreimal haelt er sich dort im Dorf Lokologo auf. Einer der Krieger namens Le-Udschi wird sein Freund.
Er lernt zu toeten, zu schlachten, bringt Jungtiere zur Welt (6.9. und 16.9.2004), erlebt naechtliche Ueberfaelle von Hyaenen und Schakalen (16.2./18.2./17.9.2004).
Vorbei am Mount Kenia (20.3.2004) geht es nach Nairobi (16.4.2004), wo er zum ersten Mal ueberfallen wird (30.4.2004) und Oliver kennenlernt, mit dem er durch die kenianischen Cherangani-Berge (31.5. bis 6.6.2004) und
die Serengeti Tansanias wandert (18.5. bis 20.5.2004) und am Mount Meru klettert (11.5. bis 13.5.2004). Dann radelt er nochmals zurueck in den heissen Norden Kenias (1.7. bis 28.7.2004), zum Lake Turkana, dem Jademeer (28.7. bis 31.7.2004). Er balgt mit einem ausgewachsenen Geparden (5.7.2004),
Bueffel grasen in der Nacht rund um sein Zelt (7.7.2004). Er trifft die Bestsellerautorin Kuki Gallmann (7.7.2004), setzt sich fast auf eine giftige Schlange (28.7.2004, Teil 1 und 2) und lernt das Volk der Turkana kennen.
Am Kilimandscharo (19.9. und 20.9.2004) und den Usambara-Bergen vorbei geht es dann nach Daressalam, wo er in indischen Tempeln zu Gast ist (30.10.2004). Nach Sued-Tansania, am Lake Malawi entlang und durch Mosambik erreicht er Suedafrika.
In Johannesburg wird Harald Opfer eines Raubueberfalls einer Streetgang, bei dem er bewusstlos gewuergt wird und all seine Habe verliert aber auch einen der Raeuber faengt (14.12.2004, Teil 1 und 2). Ans Aufgeben denkt er dennoch nicht. Er kauft sich eine einfache, neue Ausruestung und laesst sich von Besuchen und Uebernachtungen in Townships nicht abhalten (9.1./13.1./14.1. und Soweto 21.6.2005), radelt zum Krueger-Nationalpark (24.1. und 25.1.2005) und dann nach Maputo, wo er erneut von einem Hoteldieb bestohlen wird (30.1.2005). Durch Swasiland fuehrt der Weg an der Kueste entlang nach Plettenberg. Hier lernt er Christina kennen, eine 29-Jaehrige Mitarbeiterin der Deutschen Botschaft (8.5.2005).
Harald erreicht Kapstadt im Mai 2005 und stellt fest, dass das Ziel laengst nicht mehr so wichtig ist, sondern der Weg dorthin. Auf der Kaphalbinsel besucht er HOKISA, eine kleine Hilfsorganisation, die sich aidskranker Kinder und Aidswaisen annimmt (3.6.2005). In seinem Namen sammeln die Schueler seiner frueheren Grundschule in Krefeld fuer diese Organisation 12.500 Euro (11.7.2005).
Der ER (Entdeckungsreisende, oder auch DR = Dauerreisende) trifft in Pretoria Christina wieder und die beiden werden ein Paar (4.6.2005). Von dort radelt er durch Zimbabwe, wo er, wie schon in Suedafrika, tiefen Rassenhass und einen Staat in Depression erlebt. Er fuettert Loewenjunge (29.7.2005) und balgt mit vier 6 Monate alten Loewen (30.7.2005). Bei einem Spaziergang "begleiten" ihn zwei 100-Kg-Loewen (13.8.2005). Er reitet auf einem Elefanten und eine freilebende Giraffe legt ihren Kopf in seine Haende (7.7.2005) und er sieht die steinernen Ruinen der zimbabwischen Hochkultur in Greater Zimbabwe (10.7. und 27.7.2005). In Harare treffen sich Harald und Christina erneut und sehen die massenhafte Zerstoerung von Siedlungen durch das Regime Mugabes (25.7.2005) und erleben den Rassismus von Schwarzen gegen Weisse am eigenen Leib. Sie sind zu Gast bei einem Cricketstar (17.7.2005)
und reisen zu den gigantischen Viktoriafaellen (19. bis 22.7.2005).
Letzter Abschnitt der Reise auf dem Rad ist Ost-Simbabwe (18.8. und 19.8.2005). Nahe der Grenze schenkt der ER sein Fahrrad dem Sohn einer Familie, die ihn waehrend einer Krankheit auf dem Hinweg versorgt hat und waehrend DDR-Zeiten dort Gastarbeiter waren (4.12. bis 7.12.2004 und 20.8. und 21.8.2005).
Von dort geht es mit LKW und Bussen durch ganz Afrika zurueck (in Kenia trifft er ein letztes Mal Le-Udschi, den Rendille-Krieger, 23.9. bis 25.9.2005) bis zum Lake Tana, wo er die beiden aethiopischen Jungs, Andergatschu und Molugetta, wiedersieht, um die er sich sorgt (11.10.2005). Dann fliegt er nach Europa und trifft in Neapel die beiden Schwestern der Jungs, Bethelihem und Eyerusalem und ihre Adoptiveltern (22.12.2005).
Nach drei Jahren, drei Monaten und drei Tagen ist die biketour4goodhope zu Ende. Nach 1191 Tagen unterwegs, vielen Naechten im Zelt unter freiem Himmel, in der Natur, umgeben von Menschen in so unterschiedlichen Lebensverhaeltnissen, sieht die deutsche Heimat ganz anders aus. Das Wieder-Eingewoehnen faellt nicht leicht. Die Perspektiven haben sich verschoben (siehe: "Epilog"). Afrika erscheint z.B. nun in wichtigen Belangen beispeilhaft, ebenso islamische Gesellschaften. Fragen nach Familie, Neid, Gerechtigkeit, Arbeit, Werten beantworten sich nicht laenger alleine aus den Lebenserfahrungen vor der Reise.
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