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Reisetagebuch

9/4/2005   Malawi / Nkhata Bay

Unterwassereden (Ist das Paradies langweilig?)

Schnorcheln im Lake Malawi

(Harald) Ist das Paradies nicht langweilig? Ich meine, welche Aufregung verursacht Perfektion schon? Ist das nicht der tiefere Grund fuer das Abenteuer im Paradies- das es eben schlicht sonst zu langweilig waere? Da werden dann Postkarten versendet: "Essen gut, Zimmer toll, Animateur nett, Wetter super..."

Aufregend ist fuer mich das Schnorcheln. Mit blauen Schwimmflossen und einer knatschgelben Maske ins fast warme Wasser, den Ruecken gewaermt durch die Sonne. Die Ohren unter Wasser, verstummen auch die flachen Wellen und die haemmernde Techno-Diskothek von der anderen Seite der Bucht. Ich hoere vornehmlich noch das Platschen meiner Schwimmbewegungen. In dieser Stille schweben in Zeitlupe bunte Fische zu hunderten durch mein Gesichtsfeld, wie dicke Voegel mit durchsichtigen Fluegeln, meist Einzelschwimmer (-gaenger kann man ja schlecht sagen, oder?). Runde Augen beobachten mich neugierig, aber unaufgeregt. Die Schoensten sind fuer mich die Blauen. Hellblau wie ein Angoraflaum, koenigsblau wie Fuellertinte, nachtblaue Exemplare, in deren Haut sich Reflexionen spiegeln wie glitzernde Sterne. Zitronengelbe, orangefarbene, weisse, zebrastreifenartige, graue mit gelben Lippen und zwischen den Felsen staksen blau-beige Krabben, groesser als Haende. Wenn ich mich schwebend an Felsen festhalte, unter mir das endlose Aquarium, schwimmen die Fische an meinen Haenden vorbei, als wollten sie meine Hautschuppen abweiden, neugierig mustern sie mein Gesicht. Selbst hier im Wasser waere mit etwas Geduld ein paradiesischer Frieden mit der Tierwelt moeglich. Dies ist eine der bleibenden Erkenntnisse, die ich mitnehmen werde: das Solches moeglich ist mit fast jeder hoeher entwickelten Kreatur, eine Beziehung, eine Freundschaft. Das nicht nur wir neugierig auf die Tiere sind, sondern auch sie neugierig auf uns, selbst diese kleinen Barsche. Das es nur an uns liegt, diesen Frieden zu schliessen- die Tiere sind jederzeit dazu bereit, ja- sie koennen garnicht anders nach ihrer Natur, als denen gegenueber freundlich zu sein, der ihnen respektvoll begegnet. Selbst die groessten Raubtiere, selbst die Wale.

Sobald ich hier ins Wasser tauche, bin ich mitten in diesem Unterwasser-Eden.

Im Camp gibt es ein bisdchen Lifemusik, u.a. mit einer mannshohen "Babatoni Guitar", einer Einsaiten-Standgitarre.

geschrieben am 2.11.


 


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