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8/21/2002 Oesterreich / Wien
Erste Loewen und Giraffen gesichtet !
Die Roadrunner besuchen eine Vernissage, radeln durchs naechtliche Wien und reisen doch nicht weiter.
(Renata und Harald) Wir haben ein guenstiges Netcafe gefunden! Die Gelegenheit lassen wir uns nicht entgehen. Wir fahren erst morgen weiter, weil wir gestern spontan stundenlang eine Kunstausstellung besucht haben, statt Sightseeing zu machen. Wir haben daraus unsere eigene Kunst-Videoproduktion gemacht. Heute sind noch ein paar Sehenswuerdigkeiten dran. Es regnet endlich wieder, aber justemang blickt die Sonne durch. Bei der Fahrt durch den oertlichen Tierpark blicken sie uns gelangweilt an, die ersten Loewen. Und etwas weiter dann auch Giraffen. Man kann kaum glauben, dass die genauso viele Halswirbel haben wie wir. Wir sind gestern bis in die Nacht durch die Gassen geradelt. Eine Montagnacht- aber was fuer ein Leben auf den Strassen! Wie ein Volksfest. Hier sind die kleinsten Gassen noch sehenswert. Fast alle Haeuser der Innenstadt sind restauriert. Schoene Fassaden wohin man blickt. Ein Platz, ein Brunnen reiht sich an den naechsten. Kirchen, Festsaele, Hotels- allesamt Schmuckstuecke der Architektur. Welch ein reiches Land das ist! Im Schaufenster eines exklusiven Lederwarengeschaeftes stehen Schlangenlederschuhe (wieso ist das erlaubt?) fuer ueber 700 Euro. Davor steht eine alte Frau, die Fuesse schwarz, die Beine aufgedunsen, ein abgewetztes Bluemchenkleid, die Haare zottelig, das Gesicht dahinter verborgen. Wir geben ihr etwas Geld. Sie schenkt uns dafuer eine kleine Kunstperle- sie will nicht betteln. Wir kaufen eine Zeitung der oertlichen Obdachlosenhilfe- wie es auch in Duesseldorf eine gibt. Und darin steht, dass die Wiener Verkehrsbetriebe jetzt Lautsprecherdurchsagen machen: Betteln verboten! Was fuer eine Erniedrigung fuer die Verlierer des Hochleistungsrennens... Und das hiesige, sehr erfolgreiche Jugendgericht-Projekt soll geschlossen werden, Erfolgsquote von 80 %! Das wuerde man sich in Hamburg und Berlin wuenschen. Man fasst es nicht. Gesetzte und Strafen beseitigen keine Ursachen. Wir machen uns auf in die City.
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