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Reisetagebuch

8/31/2002   Ungarn / Szekszard

Der Herr der Fliegen im Trabbiland

Dr. Schimano-Melodie. Ein Traum von Campingplatz. Ein Krokodilangriff im Freibad. Abschiede, Abschiede.

(Harald und Renata) Wir sind erst ein paar Tage in Ungarn, aber wir fuehlen uns zunehmend heimisch.

Der Abschied vom Balatonsee fiel uns schwer. Wir liessen nicht nur unsere Freunde hinter uns, sondern auch eine neue Hausgenossin. Als wir unser Zelt im Garten des Landhauses, welches unsere Freunde gemietet hatten, erstmals beziehen, kratzt es leise am Reisverschluss, den ich gerade erst zugezogen hatte. Ein scheinbar fragendes Miauen gehoert zu einer kleinen, gescheckten Katze, die offensichtlich meint, hier im Zelt sei es wesentlich komfortabler als draussen. Und von da weicht sie nicht mehr von unserer Seite. Sie schlaeft zwischen, um uns herum, herrlich ausgestreckt und wir geniessen gegenseitig unsere Anwesenheit.

Aber nach vier Tagen Aufenthalt in Siofok heisst es denn erneut Abschied nehmen. Wir sind eben unterwegs.

Wir nehmen wg. neuerlicher Knieprobleme bei mir (Harald) kleinere Umwege in Kauf, Hauptsache: keine Steigungen.

Wir fahren durch viele Doerfer. Storchennester auf den Hochleitungen, Trompetenbaeume in den Vorgaerten, Obstbaeume saeumen die Strassen. Ab und zu ein Pferdefuhrwerk und der erste Ziehbrunnen.

Die Menschen wohnen groesstenteils in Einfamilienhaeusern, baeuerlich gepraegt. Man haelt sich allerorten Huehner, Hunde, Enten, hat kleine Gemuesegaerten. Die Fassaden sind grossenteils verfallen, viele Bauruinen an den Strassen. Aber es wird auch ueberall gebaut.

Der Verkehr fordert auch in Ungarn seinen Tribut: Auf manchen Abschnitten finden wir alle ein bis zwei Kilometer einen ueberfahrenen Fuchs, auch mal einen Hund, den von der Strasse zu raeumen sich niemand die Muehe gemacht hat und hunderte toter Voegel.

Uns faellt ein Baumsterben auf, dass mehrere Arten umfasst; vor allem Akazien scheinen betroffen.

Und wir sind im Trabbi-Land- denn so viele Trabant haben wir selbst in Polen nicht gesehen. Ansonsten alte Ladas, Skodas.

Unterwegs fahren wir durch Cece- und ich fuehle mich wie der Herr der Cece-Fliegen.

Wir uebernachten in einem Freibad mit angeschlossenem Campingplatz. Wir sind die einzigen Bewohner und schwimmen abends, morgens und mittags noch mal. Warmes Wasser, die Sonne, draussen Fruehstuecken, freundliche Menschen. Was will man mehr?

Die Duschen sind mit "Feri"(Maenner) beschriftet, nur die Frauen suchen wir. Renata fragt: "Maenner" heisst "Feri", aber was heisst "Frauen"? Ich sage spontan: "Unferi!"

Auf einer Speisekarte wird Pipi-farsit angeboten. Wir verzichten dankend.

Ich nehme beim Schwimmen ein Plastikkrokodil mit und wir filmen einen „Angriff des Killerkrokodils“ im Freibad.

Wir fahren weiter Richtung Suedosten, nach Szekszard, einer grossen Metropole. An den Huegelhaengen Weinfelder, die ich morgens erkunde.

Wir finden Unterkunft in einer kleinen Pension, die zwar belegt ist, aber man erlaubt uns das Zelt im Garten aufzuschlagen und zu duschen. Und wir muessen nichts dafuer bezahlen.

Nach dem Fruehstueck heisst es dann erneut Abschied nehmen von der freundlichen Familie, die so wie andere auch, fast nicht glauben kann, welches Ziel wir uns mit der Reise gesteckt haben.

Wir packen unsere Sieben Sachen und dann singen uns die Ketten wieder die Melodie von Dr. Schimano. Allem Heimweh zum Trotz geht es nach Kroatien.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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