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Reisetagebuch

9/27/2002   Tuerkei / Babaeski

Wir sind Millionaere !

Drei in Einem, Grenze ohne Grenzen, Moscheebesuch in Edirne

(Renata und Harald) Unser Hotelgebaeude teilen sich drei Hoteliers, d.h. drei Rezeptionen, etagenweise Einteilung.

Harmanli hat bereits Grenzstadtcharakter. Aber vor uns liegen noch 35 km, die wir rasch zuruecklegen.

Wir tauschen Geld und erleben eine Ueberraschung: Wir werden Millionaere, weil die tuerkische Lira zum Euro 1:1 400 000 steht. Eine Tasse Tee kostet also etwa 250 000 Lira.

Der Grenzuebertritt selbst haelt uns eine Stunde auf. Auf etwa 1,5 km werden wir sage und schreibe achtmal kontrolliert, auf jeder Seite zuecken wir viermal unsere Paesse. Der Sinn dieser Kontrollstaffel bleibt unklar.

Bulgarien verabschiedet uns mit einer Abfallorgie neben der Strasse. Schade. Dafuer ist der tuerkische Grenzuebergang der schoenste, den wir bisher sahen: Ein Tor aus glaenzendem Granit und gleich hinter den Kontrollen eine grosse Moschee.

Als wir einem tuerkischen Beamten auf Nachfrage erklaeren, wir fuehren nach Istanbul, bewundert er uns. Als wir sagen, wir fuehren dann weiter nach Syrien, sackt er etwas zusammen, schuettelt den Kopf. Als wir erzaehlen, es ginge dann ueber Jordanien nach Israel, ist nur noch der Kopf hinter dem Schalter zu sehen und beim Stichwort "Kapstadt" schlaegt er die Haende vors Gesicht.

Die tuerkischen Beamten trinken relaxt Tee an der Grenze und wuenschen uns eine gute Reise. Absolute Sauberkeit auf dieser Grenzseite.

Wir fahren nach Edirne, der ersten grossen Stadt auf unserem Kurs. Wir sind wirklich im Orient angelangt! Quirliges Leben, uralte Holzhaeuser mit Lehmwaenden, eine riesige Auswahl an Suessigkeiten in den Auslagen, eine Moschee reiht sich an die andere, der Muezzin ruft per Lautsprecher zum Gebet den Anfang der ersten Sure des Koran: "Gott ist gross und Mohammed ist sein Prophet!"

Wir finden ein Hotel fuer 10 Euro. Hier gibt es eine Dusche und ein Sitz-WC mit einem Roehrchen mit separater Wasserzufuhr im Rand, damit auch alle Koerperstellen wirklich sauber werden.

Am Morgen brechen wir frueh auf und sehen uns die groesste Moschee an. Auch Renata darf hinein und ich wasche mir am Brunnen im Hof die Fuesse, da das Innerste nur baren Fusses betreten werden darf. Fotografieren ist verboten. In den Vorraeumen wird lebhaft in zahlreichen Geschaeften Handel getrieben. Es gibt CDs von Jennifer Lopez und Barbiepuppen. Und vor der Moschee steht eine Kanone von anno-dazu-mal.

Wir fahren ueber lange Huegel 60 km bis nach Babaeski. Daumendicke Heuschrecken fliegen uns in die Speichen, handlange Hundertfuessler liegen auf dem Asphalt.

Wir erreichen Babaeski, wollten eigentlich weiterfahren, aber beim E-Mail-Check erwarten uns problematische Nachrichten und so kehren wir in einem Hotel fuer ca. 7 Euro ein. Und endlich gibt es leckeren Tee, Pide, Koefte und Gurken-Joghurt und danach Honiggebaeck. Jeder, der uns bedient, ist ungewoehnlich aufmerksam, freundlich und bemueht. Wir fuehlen uns richtig wohl und willkommen.

Hier haben wir abends ca. 22 Grad und in Deutschland sinds nur...?

Noch 190 km bis Istanbul.


 

 

 

 

 

 

 

 


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