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Reisetagebuch

10/5/2002   Tuerkei / Istanbul

Im Moloch

Nachtleben, Bootsfahrt und nette Leute

(Harald und Renata) Wir haben hier Thomas Doennebrink wiedergesehen, den wir in Koblenz getroffen haben, seinerzeit ebenfalls mit dem Fahrrad unterwegs nach Istanbul. Seitdem sind wir ueber Mails in Kontakt geblieben und erst hier haben wir aufschliessen koennen. Wir wollten in der Tuerkei weiter zusammen fahren, aber Thomas plant nun hier zu bleiben. Durch ihn lernen wir einen kleinen Kreis netter Leute kennen- Tuerken, Franzosen, Amerikaner und Deutsche, die hier z.B. als Lehrer an privaten Schulen Deutsch oder Englisch unterrichten. Wir gehen zusammen aus und hoeren dabei eine Life-Band, essen uns ueber Stunden hinweg durch die Gaenge eines tuerkischen Mahls und gehen endlich mal wieder Tanzen. Dank trainierter Beine macht dass richtig Spass und wir kommen wiederholt erst morgens ins Bett.

Unser touristisches Pflichtprogramm umfasste bisher u.a. die beiden groessten Moscheen: die Blaue Moschee und die Hagia Sofia. Es gibt in Istanbul hunderte Moscheen, aber die Hagia Sofia ist die aelteste. Sie wurde mit einer Kuppel von ueber 30 Metern bereits im 6. Jahrhundert als christliche Kirche gebaut- tausend Jahre lang eine in der Welt einmalige architektonische Leistung. Immer wieder wurde angebaut und restauriert, so dass dieser Bau heute ein Sammelsurium von Baustilen und Einzelstuecken aus aller Herren Laender ist: Rom, Athen, Venedig und Aegypten finden sich hier in Form von Obelisken, Aquaedukten, Mosaiken, Saeulen usw. wieder.

Die weniger bekannte Blaue Moschee ist jedoch viel schoener, prachtvoller und aus einem Guss und noch "in Betrieb". In allen Moscheen hat Renata Zugang, meist sogar in Hosen und ohne Kopftuch.

Wir machen mit Thomas einen Bootsausflug durch den Bosporus bis zum Schwarzen Meer. Es ist kuehl, aber sonnig und die Ufer sind uebersaet mit alten Buergerhaeusern aus Holz und Stein, Burganlagen und Anlegestellen, Restaurants. Oft erinnert das an Miami oder Italien. Unter den beiden grossen Bruecken hindurch geht es stundenlang durch den kuehlen Wind, der aus der Ukraine ungebremst ueber das Wasser weht. Es ist unser schoenster Tag hier.

Wir sehen, dass hier aelteren Menschen offen zur Begruessung Respekt bekundet wird, in dem z.B. auch Maenner Maennern die Hand kuessen. Beim Anstossen der Glaeser haelt man dann sein Glas niedriger als sein aelteres Gegenueber u.ae.

Egal wo man sich im Innenstadtbereich bewegt- ueberall bieten Strassenhaendler Speisen und Getraenke an. Ich verderbe mir leider zum wiederholten Male den Magen und liege einen Tag flach, wahrscheinlich ein Reispudding mit Salmonellenbeigabe.

Die Touristen werden hier oft ausgenommen: zu hohe Taxipreise und Internetgebuehren, falsches Abwiegen oder Herausgeben etc. Wir haben den Bogen bald heraus und klaeren Preise jetzt grundsaetzlich im Vorhinein. Und dann gibt es auch, wie ueberall, die Menschen, die uns bis hin zur peinlichen Ruehrung helfen.

Viele Geschaefte haben die ganze Nacht hindurch geoeffnet. Geroestete Kastanien, Kebab, Sandwichs gibt es die ganze Nacht.

Die Gassen sind in manchen Stadtteilen komplett mit Stuehlen, manchmal nur Kinderschemeln aus Plastik bestellt. Man spielt Backgammon, trinkt Tschai (Tee), raucht Wasserpfeife. Auch wir haben dieses Vergnuegen- aber selbst in der harmlosen Aromaversion "Apfel" steigt uns das zu Kopfe.

Nachts sind die Moscheen beleuchtet und Istanbul sieht aus, wie aus Tausendundeiner-Nacht. Wir haben uns wieder mal in einen Ort verliebt.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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