Home Page english version deutsche Version

  Worum es geht...
  Highlights der Reise
  Ueber Harald Radtke
  Zeitungsartikel

  Tagebuch (952 Eintr.)
  Lesermeinungen
  Leseproben
  Reiseroute
  News Archiv

  Pamphlet zur Faulheit

  Laenderinformationen
  Literatur

  Kontaktformular
  Mediainfo/Fotos
  Impressum


Reisetagebuch

11/7/2002   Tuerkei / Ankara

Visa - so leicht geht das?

Ueber den Daechern von Ankara / Ein freundlicher Jordanier / Zwei Backpacker aus Japan

(Harald und Renata) Wir buchen den Nachtbus nach Ankara. Das Ticket wird uns ins Hotel gebracht und man holt uns mit einem Kleinbus ab. Service wird hier gross geschrieben.

Im Bus eine Bedienung wie im Flugzeug: Kinofilm, Getraenke, Erfrischungen. Aber an Schlaf ist kaum zu denken, denn ein Kind quengelt stundenlang, die Sitze eng, die Strecke kurvenreich. Um halb acht sind wir am Busbahnhof in Ankara- ein Gebaeude wie ein Flughafen, ca. zweihundert Grossbusse stehen bereit. Wg. der Berge und fehlender Gelder fuer den Bau gibt es kaum Bahnstrecken in der Tuerkei und Fliegen ist fuer die meisten Tuerken zu teuer. So wird eben alles ueber die Strassen bewegt.

Wir haben uns erkaeltet, weil es im Bus dauernd zog und sind muede und geschafft.

Es ist zehn Grad kaelter hier. Wir irren umher, um die Rueckfahrzeiten zu erfragen, Geld zu ziehen, die Metro zu finden. Die bringt uns ins Zentrum einer modernen Grosstadt, sauber und gaenzlich anders als Istanbul. Alles Neubauten, Hochhaeuser, ein offensichtlich geplantes Strassennetz, moderne Geschaefte, Einkaufzentren, Grosskinos etc. Mit einem Bus erreichen wir das Diplomatenviertel nahe der Altstadt, ueber der restlichen Stadt gelegen.

Wir stehen alsbald vor der deutschen Botschaft, die, gesichert wie eine Festung, von hunderten tuerkischer Antragsteller umstellt ist. Wichtigtuerische Beamte bruellen herum, man ist nicht zimperlich. Wir gehen durch eine freie "Sondergasse", weil wir ja lediglich Empfehlungsschreiben benoetigen und diese telefonisch vorbestellt haben. Entgegen der Auskunft kostet das Schreiben dann doch per Stueck 22 Euro- ein vorzueglicher Service der deutschen Behoerden. Und ich warte anderthalb Stunden, weil trotz Anmeldung dann doch nichts vorbereitet ist.

Wir nehmen ein Taxi zur syrischen Botschaft, aber es ist zu spaet. Entgegen der telefonischen Auskunft hat man nur bis 10 Uhr geoeffnet und es ist 10.40 Uhr. Pech gehabt. Da hilft auch kein Beschreiben unserer Umstaende. "Tomorrow". Damit der Tag nicht vergeudet ist, fahren wir zur aegyptischen Botschaft. Nachdem wir die Antraege ausgefuellt haben, stellt sich heraus, dass die Visa nicht vordatiert werden koennen- was bedeuten wuerde, dass wir in jedem Fall bis 5.2.2003 ausreisen muessten. Das geht nicht. Also werden wir das Visum fuer Aegypten in Damaskus oder Amman beantragen. Also auf zur Jordanischen Botschaft. Dort empfaengt uns ein aufgeraeumter Angestellter, der uns eine gute Stunde ueber sein Land informiert, uns Prospekte gibt und mitteilt, dass die Visa an der Grenze guenstiger sind und alles "very easy" ist. Wir vereinbaren letztlich Mailkontakt und er gibt mir eine Anschrift in Amman, weil wir versuchen wollen, ein Interview mit dem Koenig von Jordanien zu bekommen.

Wir muessen ein Hotel finden. Ein Taxi bringt uns in die Altstadt. Der Taxifahrer hat von einem "cheap" Hotel wohl andere Vorstellungen als wir. Jedenfalls wird nichts aus seiner Provision, die er sich ausgerechnet hat. Ein paar Meter weiter kehren wir ein. Warmes Wasser ab 18 Uhr, Stehklo auf dem Flur. Aber wir versinken sofort in die Laken und schlafen sechs Stunden. Abends besorge ich etwas zum Abendbrot und dann schlafen wir durch.

Am Morgen stehen wieder vor der syrischen Botschaft, mit fuenfzig anderen auf der Strasse. Die Antraege werden auf der Gartenmauer gegenueber ausgefuellt. Wieder sind 35 Euro pro Person faellig. Um 13 Uhr sollen die Einreisegenehmigungen ausgefertigt sein. Um uns die Zeit zu vertreiben, fahren wir eine Art Fernsehturm hinauf. Von hier oben bietet sich ein herrlicher Rundblick ueber die in einem Talkessel gelegene Hauptstadt- und deren Smogglocke darueber.

Und am Mittag haben wir dann die Visa in der Hand. Wir kommen mit einem Iren und seiner japanischen Freundin ins Gespraech, trennen uns und treffen die beiden zufaellig spaeter vor einem Kino wieder. Also gehen wir zusammen hinein, dann zurueck in die City und ins Netcafe. Die beiden sind auf Weltreise, leben in Tokyo und sind seit zwei Jahren verheiratet. Ein Ire in Japan- wo die Liebe ueberall hinfaellt...

Heute Nacht geht es zurueck nach Fethiye und nach einem Tag Pause wohl wieder auf die Strasse.

Syrien- wir kommen!


 

 

 

 

 


  Team Login

© biketour4goodhope