12/15/2002 Tuerkei / Antakya
Zelten im Hangar
Das Quartett faehrt im Gegenwind Richtung Osten
(Harald und Renata) Am Morgen nehmen wir uns noch einmal Zeit fuer das Fruehstueck. Wir haben gewaschen, geduscht- wer weiss, wann wir dies das naechste Mal koennen? Dann wird aufgeladen, was bei all dem Gepaeck plus neuem Haenger ein langer Akt ist. Inmitten der Textilauslagen stehen dann die vier Aliens, angewundert wie im Zoo und mit einem Zunicken ins Rundumpublikum gehts los, quer durch den Strudel des Bazars. Gehupe, Gerase, Schlangen von Minibussen draengeln sich aneinander vorbei. Unser Augenmerk gilt Karabasch, die sich aber tapfer schlaegt und ueber die Gehsteige huscht, oder direkt neben einem der Raeder laeuft. Borlcha ist da voll integriert und wird ebenfalls als zum Rudel gehoerig angesehen. Staendig lockt irgendwer den Hund mit Pfeifen und Schnalzen, aber mittlerweile reagiert sie darauf kaum mehr. Jenseits der Stadt geht es, wie schon vor Adana, schnurgeradeaus. Wir haben kalten Wind aus Richtung 11 bis 12 Uhr und mehr als 10 bis 12 Stundenkilometer sind nicht drin. Fuer unseren Triathleten eine Geduldsprobe. Rechts und links begleiten uns Bergketten, die einzige Abwechslung in der kargen Landschaft. In einer Wasserrinne neben der Strasse sehe ich eine Eisdecke. Am Mittag gehen wir Essen und uns Aufwaermen. Dem Wirt gefaellt unser Hund und er fragt, ob wir ihn verkaufen wollen. Wir sagen ihm, dass uns der Hund nicht "gehoert", wir ihn nicht gekauft oder ausgesucht haben, sondern er uns. Und er duerfe ihn locken, ihn beim Namen rufen, etwa zu Fressen geben - wenn der Hund bleiben wolle, sei das o.k. fuer uns. Nur Festhalten duerfe er ihn nicht! Aber Karabasch zoegert keine Sekunde, laesst das Fressen stehen und ist bei Rad, ohne das wir sie locken muessten. Als die Dunkelheit und die Nachtkaelte kommt, suchen wir einen Zeltplatz auf dem Gelaende eines Asphaltwerkes. Die Pfoertner bieten uns Tschai an und sind hilfsbereit, aber ein windgeschuetztes Plaetzchen findet sich nicht. Borlcha hat derweil weiter voran einen riesigen Hangarrohbau ausgekundschaftet. Ein alter Mann samt Hund bewacht das Gelaende des Nachts. Er hat eiskalte, harte und krumme Haende und sein Zuhause ist ein Verschlag aus Latten und Plastikplanen mit einem winzigen Kohleofen. Nachdem Karabasch und der Hund des Waechters die Rangfrage kurz ausdiskutiert haben, koennen wir in einer Ecke auf dem Betonboden die Zelte aufschlagen. Im Mondlicht stehen wir im eisigen Wind und putzen uns die Zaehne. Dann kriechen wir in die Schlafsaecke und warten auf warme Fuesse, um einzuschlafen. "Buena Notche" Borlcha!
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