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Reisetagebuch

1/8/2003   Syrien / Homs

Dann wecken wir ihn eben

Eine zweite Familie fuer uns

(Harald und Renata) Wir erfahren am Morgen, dass die Floppy wieder nicht da ist. So langsam platzt mir der Kragen, obwohl ich der Verursacher des Geschehens bin. Aber zu wissen, dass die Sachen da sind und sie nicht bekommen und abreisen zu koennen, ist hoechst aergerlich. Aber man verspricht, uns abends anzurufen, wenn der Fahrer angekommen ist. Wers glaubt, wird selig.

In den Gespraechen bezeichnet uns Nadihm als seine Geschwister, seine Familie sei nun auch die unsrige. Uns erscheint dies kulturgemaess uebertrieben, aber nichts truebt den Eindruck, dass man es tatsaechlich ernst meint. Mehr noch: Wenn wir versuchen zu bezahlen oder etwas zu helfen, lehnt man entruestet ab. Kann es so etwas wirklich geben, dass man nach so kurzer Zeit als Mitglied der Familie angesehen wird, dass dies keine Hoeflichkeitsfloskel ist? Wir sollen in Syrien bleiben, einfach nicht weiterfahren und man werde uns eine Wohnung besorgen und mit dem Geld, dass werde man schon regeln. Aber wir sind auf der Reise, dass werden wir nicht aus den Augen verlieren. Sehr nett. Danke. Aber nein.

Morgen wird, falls wir endlich die Floppy in den Haenden haben, unser letzter Tag sein. Und dieser Schatten liegt schon heute ueber dem Haus.

Abends fahren wir einfach auf Gut-Glueck zur Busstation. Und nach einer halben Stunde trifft der richtige Bus ein und der richtige Fahrer ist drin, aber er hat die Floppy nicht dabei und jetzt koennten wir ihn nicht sprechen, weil er schlaeft. Potztausend! Himmel-Sakrament! Dann wecken wir ihn eben!

Gesagt, getan- der Mann ist uns nicht boese, weiss er doch laengst, wie lange und verzweifelt wir uns bemuehen. Wir bieten ihm Geld an und er sagt zu, die Sache endgueltig zu erledigen.

Den Abend verbringen wir in Homs schoenstem Restaurant in der Altstadt. Aus weissem Marmor und schwarzem Basaltstein erbaut, mit eisenbeschlagenen Tueren, schmiedeeisernen Lampen und Gelaendern, strahlt es die Atmosphaere des vorletzten Jahrhunderts aus. Wir haben einen unterhaltsamen und kalorienreichen Abend, mit Arrak und Salatplatten und Hummus (Kichererbsenbrei). Was geht es uns gut!


 


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