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Reisetagebuch

1/22/2003   Syrien / Damaskus

Allah!

Auf dem Tiermarkt / wir wollen die Bleibe wechseln

(Harald und Renata) Waehrend ich im Netcafe sitze (wie langweilig auch fuer unsere Leser), kauft Renata eine neue Leine fuer Kari. Deren Augen sind dank der Antibiotikaspritze im Moment in Ordnung.

Wir werden in Syrien nicht nur staendig gefragt, was der Hund gekostet hat, sondern man macht uns auch Kaufangebote.

Fuer den Hund gibt es auf den Strassen ueberall Haehnchenknochen. Selbst wenn er satt ist, liebt er es, im Abfall herum zu stoebern- alles Gewohnheitssache. Eben kein Buechsenhund. Dabei ist Kari extrem schlank. Umfasse ich sie beidhaendig vor den Hinterlaeufen, so ueberlappen sich meine Daumen deutlich. Und sie frisst partout nicht mehr, egal was wir anbieten.

Neben dem Marscha-Platz, an dem das Netcafe liegt, gibt es einen Tiermarkt. Hier werden auch kuriose Huehnerarten und Enten, aber auch Griechische Landschildkroeten zu 4 USD angeboten, die meines Wissens nach ebenso auf der Roten Liste stehen, wie die hier gezeigten Roten und Grau-Papageien. D.h. deren offener Handel ist international verboten. Und es gibt viele Arten wunderschoener Tauben. Kari, die jedem Vogel sehnsuechtig nachschaut, steht staunend vor dem Angebot. Sie bellt nicht, sondern ist zurueckhaltend und scheu.

Thomas kommt tatsaechlich. Von Assuan, ueber Kairo und Ammam ist er hierher gereist. Braungebrannt steht er vor uns und sieht wie ein Syrer aus. Er faehrt morgen schon Richtung Istanbul weiter. So gehen wir mit ihm in die Altstadt, zu "Bakdasch", dem beruehmten Konditor und Eismacher. Hier wird das Eis lautstark im Gastraum gestampft. Wir essen Pudding und Kuchen und Thomas erzaehlt uns von seinen Erlebnissen und gewonnenen Erfahrungen in Jordanien und Aegypten. Dann setzen wir uns vor die Grosse Moschee, spaeter in ein Kaffee fuer Wasserpfeifenfreunde. Um 21.30 Uhr trennen sich unsere Wege schon wieder.

Wir sind mit den Fadlys verabredet, denn wir brauchen, trotz Ueberziehungsmoeglichkeit, dringend neue Visa.

Wir fuehlen uns, nachdem wir unseren Gastgeber Jihad seit einer Woche nicht sehen und sprechen konnten, nicht mehr wohl in seiner Wohnung, denn moeglicherweise bedeuten die Umstaende ja, dass wir nicht mehr willkommen sind. Jedenfalls legt Herr Saad keinen besonderen Wert darauf, uns zu treffen.

Deshalb bitten wir Herrn Fadly, Herrn Abu Jussif anzurufen, den Restaurant- und Diskothekenbesitzer, den wir aus Banyas kennen. Herr Fadly ruft an und Herr Jussif scheint erfreut, nach so langer Zeit doch noch von uns zu hoeren. Wir sollen morgen zu ihm kommen und koennen dort erstmal bleiben. Das klingt doch nicht schlecht. Vielleicht waren unsere Bedenken gegenueber diesem Mann ja doch unbegruendet.

Herr Fadly ruft ein ums andere Mal: "Allah!", wenn wir etwas Spannendes oder Lustiges erzaehlen, was soviel wie „Ist nicht wahr!“ bedeuten soll. Er fasst wiederholt mein Kinn an und gibt einen Fernkuss. Aber ich habe mich seit der Tuerkei an die intime Herzlichkeit unter Maennern gewoehnt.

Der Neffe kommt, ein Gewichtheber und dessen Vater, ebenfalls hoefliche und freundliche Zeitgenossen.

Und erst spaet fahren wir ein letztes Mal nach Kudsaeia und packen unsere Sachen. Morgen holt uns Adnan ab.

Geschrieben am 28.1. in Damaskus


 

 

 

 

 

 

 

 

 


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