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Reisetagebuch

1/30/2003   Syrien / Damaskus

Glueck im Unglueck

Renata trifft Landsleute / ...wie ein Derwisch!

(Harald und Renata) 30.01.2003

Syrien / Damaskus

Glueck im Unglueck

Renata trifft Landsleute / ...wie ein Derwisch!

Am naechsten Tag ist an Aufstehen nicht zu denken. Das Fieber will nicht weichen.

Renata versucht mich zu ueberzeugen, etwas zu essen. Aber bis auf ein Stueck trockenes Brot bringe ich nichts hinunter.

Und sie kuemmert sich um Kari- alleine, krank, waere man hier glatt aufgeschmissen mit dem Hund. Wer wuerde den Hund ohne Probleme ausfuehren?

Seltsam ist, dass die Fadlys sich nicht melden. Gar nicht deren Art.

Die Ueberlegung, einen Doktor aufzusuchen, habe ich gar nicht erst. Es braeuchte Laboruntersuchungen, um den Erreger festzustellen- bis dahin hab ich das laengst selbst gepackt. Auch fiebersenkende und Schmerzmittel nehme ich nicht, aber wir machen Wadenwickel. Und tatsaechlich- das Fieber sinkt relativ schnell.

Renata trifft im Netcafe eine froehliche Truppe junger Polen. Die sechs Jungs und zwei Maedchen haben gerade ein unglaubliches Erlebnis hinter sich. Sie sind per Anhalter auf der offenen Ladeflaeche eines Pick-Ups Richtung Palmyra mitgefahren. Der Fahrer kam ins Schleudern und der Wagen ueberschlug sich mehrmals. Ausser einem gebrochenen Arm und ein paar Schrammen passierte jedoch unglaublicherweise keinem etwas! Und das will die Truppe heute in dem schoenen Umajad Palace Restaurant feiern, in dem wir auch schon waren.

Ich fuehle mich nicht in der Lage aufzustehen. So kann sich Renata mal ein paar Stunden ohne Uebersetzungsstress in ihrer Muttersprache unterhalten.

Sie geniesst den lustigen Abend, wird zu einem herrlichen Essen eingeladen. Es wird Livemusik gespielt und spaeter tritt ein Derwisch auf. Der ist komplett in Weiss gekleidet und traegt einen weiten, leichten Rock, der sich bei seinen immer schneller werdenden Drehungen bis zur Waagerechten aufstellt.

Der religioesen Sekte der Derwische haftet auch ein mystischer Ruf an. Ich selbst habe Filmaufnahmen eines franzoesischen TV-Teams gesehen, die zeigen, wie sich die Derwische in Trance tanzten und sich dann, scheinbar schmerzfrei und ohne das Blut floss, Glieder, ja selbst den Kinnboden durchbohrten. Der Abt der Sekte schnitt sich sogar die zuvor durchbohrte Zunge ab und setzte sie sich nach einigen Sekunden wieder an.

Wir verbringen eine unruhige Nacht, weil ich kaum schlafen kann.

Geschrieben am 2.2. in Damaskus


 

 

 

 

 

 

 

 


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