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Reisetagebuch

2/14/2003   Israel / Nazareth

In Klausur

Ein Ruhetag mit einer Beerdigung

(Harald und Renata) Morgens gibt es Nutella (wie gut die schmeckt, nach all den Ersatzprodukten!) zu knusprigem Brot, dass ich morgens weiter unten in der Stadt kaufe. Die Araber sind hier nicht so aufgeregt ueber den Hund und niemand wirft einen Stein. Es laufen eine Menge Hunde an Leinen, alle wohlgenaehrt und die Besitzer moegen es nicht sehr, wenn man sich ihren Haustieren naehert.

Bei aller Freude ueber das Zuhausegefuehl: Niemand hat uns in Afula oder in Nazareth gefragt, ob wir Hilfe brauchen oder uns eingeladen, einen Tee zu trinken, obwohl wir manchmal deutlich ratlos lange herumstanden, die Karte studierten.

Wir koennen im Arkadengang heisses Wasser aus einem Automaten ziehen und machen uns Nescafe, loeffeln Joghurt und fuellen mit Marmeladenbroten und Nougatcreme unsere Speicher auf.

An Weiterfahren ist aber nicht zu denken., denn es regnet in Stroemen und unsere Schuhe sind noch nass. Der Hund hat in den letzten Tagen eine unglaubliche Leistung vollbracht und wir brauchen alle eine Pause.

Im Speisesaal des Klosters gibt es alte, englischsprachige Times-Ausgaben und so mache ich es mir auf dem Bett gemuetlich und lese, was man vor ein, zwei Jahren ueber Bin Laden und Hussein dachte, vor den Anschlaegen vom 11. September 2001.

Renata geht mit Kari durch Nazareth. Die Stadt hat 450000 Einwohner, wovon 250000 Juden und der Rest christliche und moslemische Araber sind. Die Strassen sind eng verwinkelt, gehen steil auf und ab, die Haeuser sind aus hellem Stein gebaut. Es wird wenig gehupt und da es kein richtiges Zentrum gibt, verteilen sich die Fussgaenger.

Spaeter essen wir Pitta bei dem palaestinensischen Imbissbesitzer, der uns erzaehlt, dass die oekonomische Situation in Israel so schlecht ist, wie die Sicherheitslage. Die Touristen bleiben groesstenteils aus, obwohl es in Nazareth angeblich nie einen Anschlag gab. Aber die Reisenden wollen auch nach Tel Aviv und Jerusalem und dort gibt es haeufig Anschlege.

Im Raum neben unserem Zimmer findet eine Beerdigungsfeier statt, bei der die arabischen Gaeste einen lautstarken Streit vom Zaune brechen. Die Nonnen schuetteln mit schreckgeweiteten Augen die Koepfe, aber das haben wir oft erlebt: Die Lautstaerke und Heftigkeit arabischer Diskussionen mutet uns schlimmer an, als es ist; meist kuehlt sich das Muetchen alsbald ab, wenn die Luft mal abgelassen wurde.

Wenn es das Wetter zulaesst, wollen wir morgen weiter.

geschrieben am 20.2. in Haifa


 

 


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