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Reisetagebuch

2/20/2003   Israel / Haifa

Andrej

Ein neuerlicher Umzug

(Harald und Renata) Renata hat auf einer Gartenliege mit angezogenen Beinen geschlafen und geht am Morgen

gekruemmt wie das Schwarzwaldwibble.

Kari koennen wir hier unbeobachtet draussen lassen. In der Umgebung gibt es viele, dicke Wohlstandshunde und eine Menge gepflegter Katzen, da kommt keine Langeweile auf.

Die Kantors sind liberale Juden, die unsere Ansichten ueber die Konflikte hier und im Irak weitgehend teilen. Sie machen sich keine Sorgen ueber einen Raketenangriff des Iraks auf Israel, wie es ihn 1991 gab.

Die Nachrichten signalisieren indessen Krieg und schon ist der naechste Gegner im Visier: Iran. Aber dabei wird vergessen, dass hier in Palaestina ein Feuer zu loeschen ist. Selbst die Juden sagen, dass die Lebensumstaende der Palaestinenser im “Territorium” schrecklich seien. Nun sei fast alles abgesperrt und eine Durchreise, wie wir sie planen, schwierig und gefaehrlich. Wir werden uns gut informieren.

Wir arbeiten weiter am Computer und zwischendrin wiegen wir uns zum ersten Mal seit Fethiye. Renatas Gewicht ist das Gleiche, aber ich habe jetzt seit Abreise 11 Kilo abgenommen.

Am Nachmittag fahren uns die Kantors zu Andrej hinauf in die Stadt. Andrej freut sich richtig, uns zu sehen. Seine Wohnung ist voller erwachsener Kinder und deren Freunden, wie in einem Taubenschlag geht es rein und raus. Enkelkinder sind da und mittendrin unser Hund, der der Hauskatze erstmal den Trog leer frisst.

Andrej spricht stundenlang ueber Geschichte und Politik und aeussert dabei recht radikale Ansichten ueber den Holocaust und die Weltkriegsgeschichte. Den Weltverschwoerungsgeschichten koennen wir nicht folgen, aber sein Wissen ist enorm. Seine Familie teilt seine Leidenschaft nicht, sondern kommentiert seine Ansichten mit Humor und Ironie. Eine seiner Toechter war zwei Jahre in Mozambique und musste wegen staendiger Malariaanfaelle die Arbeit als Kinderbetreuerin in einer Institution fuer Waisenkinder aufgeben.

Hier wird vornehmlich Englisch gesprochen, obwohl alle Russisch und Hebraeisch und teils auch Arabisch beherrschen. Um uns als Besuch wird nicht viel Aufhebens gemacht und dann eroeffnet uns Andrej, dass wir seine Gefangenen seien und bleiben muessten. Da die Kantors sehr wenig Platz haben und in Reisevorbereitungen stecken, nehmen wir an und schlafen im Zimmer der juengsten Tochter, die dafuer auf der Couch im Wohnzimmer schlaeft.

Kari schlaeft im Schlafzimmer von Andrej und seiner Frau- das geht also doch ganz einfach.

Geschrieben am 21.2. in Haifa


 

 


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