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Reisetagebuch

3/5/2003   Israel / Givat Shmuel

In Tel Aviv

Wir besuchen die Cinemathek, gehen zum Strand und treffen Frau Goldberg

(Harald und Renata) Morgens ists wie Weihnachten, als ich das Paket aus Deutschland auspacke, das uns unser "Team" zu Hause geschickt hat. Alles ist da, alles ist unversehrt. Und fuer Renata ist ein Geschenk, eine Bluse drin. Und ein Begleitschreiben der juedischen Gemeinde Krefeld liegt anbei, damit es keine Probleme bei den Kontrollen gibt.

Die hiesige Tageszeitung "Yediot" titelt heute: "300.000 warten auf den Einsatz." Dabei ein Bild von israelischen Soldaten vor einer Patriot-Raketen-Batterie, einem der beiden Waffensysteme, die anfliegende Scuds aus dem Irak abwehren koennen.

Aus unserem geplant fruehen Aufbruch in die Stadt wird nichts, weil die Hauptstrasse nach Tel Aviv abgesperrt wurde; ein Chemietransporter ist bei einem Unfall leckgeschlagen und gefaehrdet die Autofahrer.

Dorit erzaehlt uns von ihrer Familie. Die juengere Tochter ist Soldatin und Musikerin und singt einmal woechentlich in einem Jazzcafe in der Stadt. Die Mutter lebt in Tel Aviv.

Sie spricht ueber die politische Situation, darueber, dass beide Seiten des hiesigen Konfliktes fuer sich beanspruchen, dass groessere Leid ertragen zu haben und jetzt keine Seite das Leid der anderen anzuerkennen vermag. Darueber, dass die Einwanderer die Palaestinenser nun mal verdraengt haben, dies aber nicht eingestehen. Und erinnert an Perez Vorschlag, Geld in die palaestinensischen Gebiete fliessen zu lassen, um Schulen, Krankenhaeuser, Strassen und Verwaltungsgebaeude zu bauen. Viele Fluechtlinge wohnen dort seit 20, 30 Jahren unter primitiven Verhaeltnissen, ohne Arbeit, ohne Aussicht auf Besserung. Diese Habenichtse sind leicht zu radikalisieren und hoeren jetzt auf die Hasspredigten in den Moscheen. Der Verstand und die Vernunft sind in Deckung gegangen, so scheint es.

Dorit arbeitet fuer das Erziehungsministerium und faehrt mit uns zur Cinemathek im Zentrum. Hier wurde gerade zwei Schulklassen ein Film vorgefuehrt. Die jeweils juedischen und arabischen Kinder spielen im Foyer und am Tisch sitzt auch eine arabische Lehrerin, die eine aehnliche Einrichtung in Nazareth leitet. Eine Tafel besagt, dass die amerikanische Schauspielerin Goldie Hawn den Bau des Gebaeudes ermoeglicht hat.

Wir gehen durch die City zum Strand hinunter. Die Sonne scheint und man sitzt draussen in den Cafes und auf den Parkbaenken der Palmenalleen. Vor jeder Gaststaette sitzt ein bewaffneter Mann, der die Besucher auf Waffen untersucht.

Hinter den futuristischen Hochhaeusern liegt der breite, lange Strand der Stadt. Feiner, fast weisser Sand, Spaziergaenger, Jogger, Hunde. Vor der Kueste patrolliert ein Schnellboot der Marine auf und ab und staendig ueberfliegen uns Hubschrauber.

Kari ist muede und nicht zum Toben aufgelegt wie sonst und sucht staendig den Schatten der Sonnenschirme und Liegen.

Auf dem Rueckweg zur Cinemathek kaufen wir eine Stirnlampe, damit wir nicht mehr mit der dicken Fahrradlampe im Mund nachts agieren muessen.

Dorit erwartet uns schon und wir fahren zur Mutter unseres Bekannten aus Krefeld.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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