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Reisetagebuch

4/17/2003   Israel / Eilat

Hals und Beinbruch

Matze, Mazzel, Chuspe und Co. / Umzug in die Huegel

(Harald und Renata) Chaim isst jetzt, waehrend des Pessachs, nur noch Matze-Brot. Dieser juedische Brauch soll an den Auszug aus der aegyptischen Gefangenschaft erinnern. In dieser Zeit hatten die juedischen Staemme nur Mehl und Wasser und unterwegs keine Oefen, um Brot zu backen. Also wurden duenne Fladen gerollt und in der Sonne getrocknet- Matze eben. In Israel ueberall jederzeit erhaeltlich, wird Matze nicht nur von orthodoxen Juden gegessen.

Wir kaufen uns Schnorchel und Renata eine Tauchmaske. Fuer mich haben wir eine am Strand gefunden. Ich schreibe im Netcafe, als Renata aufgeregt auftaucht. Man hat unser Zelt nun endgueltig von allen Seiten zugebaut, die Spannleinen z.T. herausgezogen, den Haenger versetzt, es gibt keinen Stellplatz fuer die Raeder mehr und keine Sicht aufs Meer. Und freche Sprueche fuer Renata ausserdem.

Wir fahren gemeinsam zurueck und ich sage den jungen Burschen, was ich von diesem Verhalten halte. Ich moechte nicht wissen, was sie selber taeten, wuerden wir jetzt einfach unser Zelt vor ihres stellen und ihre Utensilien wegraeumen! Aber der Kluegere gibt nach und so brechen wir das Zelt ab, um in den Geroellbergen hinter dem Strand einen neuen Standort zu suchen. Hier ists eindeutig zu laut, zu viele Generatoren laermen und stinken und ueberall liegt Abfall.

Kari ist die Lage auch nicht koscher. Sie liegt missmutig mit der Schnauze im Sand. Gordon, der alte Schlehmil, versucht sein Glueck immer wieder bei ihr. Aber er hat Mazzel, dass sie ihn nicht beisst. Und Kari braucht echte Chuzpe, um den Riesen anzugehen. Einmal gibt er ihr Zores und dann liegt sie da auf dem Ruecken im Schlammazzel. Und die ganze Hundemischpoke vom Strand bellt los wie meschugge. Hals und Beinbruch wuenschen wir dir, Kari!

Gemerkt? Alles hebraeische und jiddische Woerter, die wir im Deutschen verwenden. Aus "Zores" wurde dann "Saures", aus "Schlehmil" wurde "Schlaumeier", und aus dem jiddischen "Glueck und Segnung"="mazzel en bruche" wurde "Hals und Beinbruch" (wer hat sich nicht schon mal gefragt, warum man soetwas wuenscht?).

Weitere Beispiele: malochen=Melocha- die Arbeit

Kohl reden=kol-die Stimme

Kluft(abfaellig fuer Kleidung)=killuf-Rinde Schale(sich in Sclae werfen!)

Ganove=ganov-der Dieb

Kies(fuer Geld)= kis-Geldbeutel

mies(fuer schlecht)=meis-unangenehm

Pleite, Pleitegeier(eigentlich Pleitegeher)- hebraeisch fuer "die Flucht".

Und dufte, fuer toll,richtig kommt von "tuv/toff", hebraeisch fuer "gut". Die Liste ist erweiterbar.

Wir packen unsere Sachen und fahren ein paar hundert Meter bergauf in die Geroellhuegel hinter dem Elektrezitaetswerk. Hier ists ruhiger.

geschrieben am 18.4. in Eilat


 

 


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