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Reisetagebuch

4/24/2003   Israel / Eilat

Was ist eigentlich koscher ?

Just another day in paradies

(Harald und Renata) Wir nutzen die Gelegenheit und waschen, laden alle Akkus auf, lassen die Digitalkamera, liebevoll "Diggi" genannt, vom Wuestensand des Wadi Rum reinigen, kaufen mir endlich neue Sandalen (die alten haben wir fotografiert:Marke: So weit die Schuhe tragen) und eine neue Schlabberhose, weil die alte voellig durchgescheuert ist. Fuer die etwa achthundert Kilometer durch die Sinai-Wueste bis Kairo versorgen wir uns mit Dollars.

Mittags reist auch Jaques Mutter ab, dafuer kommt sein juengster Sohn. Jaques ist 47, gebuertiger Marokkaner, also Jude und Araber und lebt seit 1967 in Israel. Seine Frau Colette ist gebuertige Franzoesin, keine Juedin und findet manches kritische Wort fuer die, ihrer Meinung nach unausgewogene, Berichterstattung der franzoesischen Medien ueber den hiesigen Konflikt. Das Wort "Antisemitismus" faellt.

Obwohl Jaques und sein Bruder eher konservativ eingestellt sind, wird hier nicht koscher gegessen.

Was ist eigentlich "koscher"?

In der orthodox-juedischen Kueche bestimmen religioese Vorschriften die Wahl der Zutaten und die Art deren Zubereitung. Die Vorschriften sind streng und ihre Einhaltung erfordert viel Aufwand.

Danach muss jedes Fleisch von Tieren stammen, die gespaltene Hufe haben und Wiederkaeuer sind, wie z.B. Kalb, Rind, Reh, Hirsch, Schaf und Ziege. Die Tiere muessen voellig ausbluten, weil den Juden der Verzehr von Blut untersagt ist. Hier sind sich uebrigens Koran und Talmud einig: Schweine sind unrein und geschaechtet (ausbluten lassen) wird in beiden Kulturen.

Bei Fischen sind nur die koscher, die Schuppen und zugleich Flossen haben, also keine Krebse, Krabben, Hummer, Muscheln etc.

Zu Fleisch und Fisch duerfen keine Milchprodukte gegessen werden. Eine Sahnesosse oder Joghurt zu Speisen ist untersagt, genauso, wie eine Kaeseplatte als Abschluss.

Die Zubereitung darf nur mit koscheren, d.h. getrennten Messern, Tellern, Schuesseln, Pfannen etc. geschehen und zum Essen muss separates Besteck benutzt werden.

Es wird nur wenig Alkohol in Israel getrunken, Betrunkene haben wir keine gesehen. Uns wurde gelegentlich ein Bier oder Wein angeboten.

Die juedische Zeitrechnung beginnt uebrigens mit dem ersten Schoepfungstag, nach juedischem Glauben vor 5762 Jahren. Dem Kalender liegt das Mondjahr zugrunde, d.h. das Monate 29 oder 30 Tage lang sind.

Das jetzt gefeierte Pessachfest ist das Fest der Erloesung und des Fruehlings. Fuer sieben Tage ist es u.a. verboten, gesaeuertes Brot zu essen.

Abends sitzen wir auf der Terrasse, es ist kuehl. Wir essen, trinken Wein und lassen den lieben Gott nen guten Mann sein.

Jaques und ich sehen uns noch einen DVD-Film an und ich denke schon an Kairo.

Aber vor uns liegt die Sinai, die Kueste voller Korallen und exotischer Fische.

geschrieben am 25.4. in Eilat


 

 


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