6/12/2003 Aegypten / Kairo
Sayed und Coco Djungel
Ein neuer Freund
(Harald und Renata) Renata hat sich mit einem der in Downtown so zahlreichen Werber angefreundet. Der 27-jaehrige heisst Sayed und arbeitet fuer ein Reisebuero und er fuehrt Touren zu den Oasen durch. Ein stillerer, hoeflicher Mann, der mir da im Gassencafe gegenuebersitzt. Er fuehrt uns durch die Innenstadt und in den Suk, weil wir diverse Erledigungen zu machen haben. U.a. brauchen wir ein Moskitonetz, weil man bei den jetzigen Temperaturen nicht mehr im Zelt schlafen kann. Seit 1998 hat es in ganz Aegypten keinen Malariafall mehr gegeben, aber das Nildelta suedlich des Lake Nasser ab Wasi Halfa ist Hochrisikogebiet. Und Malaria kann trotz Behandlung toedlich sein. Wir streifen durch die engen Gassen, zwaengen uns durch die Massen, unter Brotkaesten aus Holz hindurch, die balancierend auf dem Kopf getragen werden, vorbei an Staenden, an denen Maiskolben geroestet werden; hier gibt es frisch gepresste Saefte, dort Melonen, Orangen, da Gemuese, ein Mann traegt ein Tablett mit Limonensaft aus, ein anderer serviert aus einer silberfarbenen, riesigen Kanne die er am Koerper angebunden hat, einen roten Saft, der trotz Zuckerzusatz bitter schmeckt. Ueberall schallt es uns entgegen: "Welcome to Egypt, welcome to Kairo." Wir sollen mal reinschauen, ganz unverbindlich. Aber auch so dauert es schon lange, bis wir ein Netz finden. Ohne Sayed waere das kaum moeglich gewesen. Die weissen Netze sind zu grobmaschig, nur eines hat kleine Maschen- und das ist pinkfarben! Haben wir gelacht...Aber hier in Aegypten hat diese Farbe nicht die Bedeutungen, wie bei uns. Abends entschliessen wir uns zu einem Diskothekenbesuch. Endlich, endlich mal wieder! Auf einem der riesigen Hausboote am Nil gibt es ein feines Restaurant und im Bauch des Schiffes eine kleine Disko:"Coco Djungel" Es wird alles gespielt und so amuesieren wir Drei uns, bis das Lokal schliesst. Bis zum Morgengrauen sitzen wir dann im Cafe, trinken Limonensaft und Tee und hoeren die Geschichten der jungen Maenner, die irgendwie alle mit Touristen zu tun haben oder hatten. Manche haben in Europa gelebt, waren auch mit europaeischen Frauen verheiratet. Aber eine Happy-End-Geschichte hoeren wir nicht. Im hellen Sonnenschein gehen wir schlafen. geschrieben am 19.6. in Kairo
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