Home Page english version deutsche Version

  Worum es geht...
  Highlights der Reise
  Ueber Harald Radtke
  Zeitungsartikel

  Tagebuch (952 Eintr.)
  Lesermeinungen
  Leseproben
  Reiseroute
  News Archiv

  Pamphlet zur Faulheit

  Laenderinformationen
  Literatur

  Kontaktformular
  Mediainfo/Fotos
  Impressum


Reisetagebuch

6/26/2003   Aegypten / Kairo

Steinpilze

Weiss, weisser gehts nicht- der New-White-Desert.

(Harald und Renata) In der Nacht hat ein Wuestenfuchs unser Lager umkreist. Als ich vor Sonnenaufgang das Lager umrunde, um zu schauen, wo die Maus die gut sichtbare, blaue Verschlusskappe hingeschleppt hat, sehe ich die Spuren des Fuchses deutlich. Von der Verschlusskappe keine Spur.

Ich steige auf ein paar der etwa 15 Meter hohen weissen Huegel. Mich umgibt eine unwirkliche Landschaft, etwas Aehnliches habe ich noch nie gesehen. Die fast weissen Steingebilde haben die verschiedensten Formen. Da gibt es Kegel und Halbkugeln in allen Groessen, stalaktitenartige Tuerme, schraege Kisten und Haufen von Bautruemmern, abgestuerzte Eisbloecke, zerbroeselte Zuckerstuecke und umgefallene Schuhkartons, wie Eisberge scheinen manche im Sandmeer zu schwimmen und in den Ebenen dazwischen liegen weisse Flaechen aus Meersalz und Schnee. Die Sonne geht auf und taucht die Marslandschaft in orangefarbenes Licht, lange Schatten bilden sich und es wird warm.

Augenblick, so schoen, bleibe doch, verweile! Koennten wir doch nur zwei, drei Tage hier bleiben.

Als ich nach zwei Stunden zum Lager zurueckkomme, schlaeft alles noch.

Spaeter fruehstuecken wir spartanisch und Sayed verspricht eine Steigerung der uns umgebenden Szenerie.

Wir fahren noch ein paar Kilometer tiefer in die Weisse Wueste und trauen unseren Augen nicht, denn nun werden die Felsen noch weisser, sie strahlen foermlich, wie frisch entstanden. Diese Gegend nennt sich denn auch folgerichtig "New-White-Desert". Renata und ich laufen zwischen den Felsinseln umher. Der Wind hat den Sand vor den Brocken weggeblasen und dahinter aufgeschuettet, Wellengebilde aus Sand enden in akurat abfallenden, bogenfoermigen Minihaengen, zu deren Fuss hier und dort dicke, schwarze Kaefer krabbeln und Geckos ihre Spuren hinterlassen haben.

Zwischen den kleinen Eisbergen stehen mancherorts Palmen und es gibt auch Flaechen mit spaerlichem Grasbewuchs und ein paar einzelne stachelige Buesche.

Die spektakulaersten Gebilde aber sind die Pilze. Sie entstehen, wenn eine harte, obere Gesteinsschicht ueber einer weicheren liegt und diese, vom Sand freigelegt, schneller abgetragen wird, als das dann entstehende Dach. Mancher Ueberhang ist ueber zwei Meter breit und mancher Pilz, wohl drei Meter breit, steht auf einer Saeule von weniger als einem halben Meter Durchmesser. Das sollte ein Naturdenkmal sein und unter Schutz gestellt werden!

Nur schwer koennen wir dem Draengen Sayeds folgen. Aber wir muessen zurueck zur Oase, um den Rueckbus nach Kairo nicht zu verpassen.

geschrieben am 1.7. in Kairo


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


  Team Login

© biketour4goodhope