8/19/2003 Aegypten / Beni Suef
Schwarze Erde
Weiter Richtung Sueden
(Harald und Renata) Wir haben gut geschlafen und gegen halb acht taucht der Aelteste des Landbesitzers mit dem Fruehstueck auf, in seinem Arm seine Juengste, die bei unserem Anblick gleich Angst bekommt: Aliens! Wir essen auf dem Boden, etwas Zeitungspapier als Tischdecke und dann verabschieden wir uns herzlich. Schukran, Danke fuer die Gastfreundschaft. Wir fahren entlang des alten Ibrahim-Kanals, der hier beginnt und tief bis in den Sueden bei Assyut reicht. Er verlaeuft stets parallel zum Nil auf seiner Westseite und speist viele Stichkanaele. Die Strasse ist gut, wenngleich auch viele Scherben von haeufigen Unfaellen zeugen. Auch auf dem Land wird gefahren, als soll es kein Morgen mehr geben. Da wird, man glaubt es nicht, in dritter, ja einmal sogar in vierter Reihe ueberholt. Dabei brettern die Hirnis ueber die Standspur auf der Gegenfahrbahn- wehe dem Eseslkarren oder Radfahrer, der sich dort sicher fuehlt. Die Landschaft ist laendlich, grosse Dattelpalmen saeumen den Kanal, an dessen, in der Naehe der Doerfer stets muellbepflasterten Ufern Kinder angeln und spielen. Die Felder sind sattgruen, die Erde schwarz-moorig und fruchtbar. In den Ortschaften trinken wir frischen Zuckerrohrsaft oder puerierte Mango, so kalt, dass Eissplitter darin schwimmen. Koestlich! Wir passieren die Pyramide von El Lisht, heute eher ein Truemmerhaufen. Dann liegt rechts von uns die Oase Fayum, Aegyptens groesste und fruchtbarste, deren Besuch wir auslassen. Hier liegt auch einer der wenigen Seen Aegyptens und viele antike Staetten waeren zu entdecken. Aber wir wollen weiter. Auch die bereits erwaehnte Pyramide von Maydum sehen wir nur aus 1 km Entfernung. Hier geleitet uns erstmals eine Polizeieskorte durch eine Ortschaft, laesst uns aber am naechsten Checkpunkt wieder unseres Weges ziehen. In der Dunkelheit erreichen wir die lokale Metropole Beni Suef. Direkt am Bahnhof finden wir ein billiges Hotel und sind froh, uns duschen und etwas Waesche waschen zu koennen. Die ganze Nacht kuehlt uns der Ventilator und vor dem Hotel wacht die Touristenpolizei ueber uns. geschrieben am 29.8. in Nag-a Hammadi
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