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Reisetagebuch

9/21/2003   Aegypten / Assuan

Erik

Besuch des Philae-Tempels

(Harald und Renata) Wir gehen mit Erik fruehstuecken und versuchen zum x-ten Male Dollars bei einer Bank zu bekommen. Erst in einer Reiseagentur, die American-Express-Traveller-Schecks annimmt, werden wir fuendig. Sie akzeptieren unsere Thomas-Cook-Schecks und zahlen Dollars aus. Trotz des starken Euros immer noch DIE harte Waehrung, auch im Sudan. Sudanesisches Geld ist in Assuan nicht zu bekommen, kann erst auf der Faehre, oder in Wadi Halfa getauscht werden.

Also muessen wir zusaetzlich genug aegyptische Pfund mitnehmen.

Wir fahren mit dem Taxi zum Minihafen im alten Stausee. 1902 wurde ein kleinerer Staudamm errichtet, dessen Stausee unterhalb des neuen Damms liegt. Hier wurde ein pharaonischer Tempel von einer Anhoehe, die bei Aufstauung ueberflutet wurde, zunaechst komplett ummauert und dann spaeter, Stein fuer Stein (ueber 37000 Stueck), hier auf einer Insel wieder aufgebaut. Mit grossen Mengen Dynamit formte man die Insel dem urspruenglichen Standort nach.

Um ueberzusetzen muss man die Dienste einer der Bootsfahrer in Anspruch nehmen und die versuchen natuerlich wieder, soviel wie moeglich aus uns herauszupressen. Da hilft nur Sturheit und Geduld, bis wir fuer die Haelfte befoerdert werden.

Der Tempel ist Isis und ihrem Sohn Harpokrates geweiht. Der Isiskult konnte sich, auch dank Uebernahme durch die Roemer, bis ins 6.Jh.n.C. halten. Als schon alle anderen Tempel Aegyptens geschlossen waren, verehrten hier die Anhaenger des Kultes immer noch ihre Goetter. Kaiser Justinian ordnete daraufhin an, eine Kirche im Tempel zu errichten. Dabei wurden viele Reliefs voellig zerstoert und in den Durchgaengen ueberall fruehe Kreuze eingemeisselt. Diese Kreuze haben wenig gemein, mit denen, die wir heute kennen. Wieder mal faellt die Aehnlichkeit mit dem Lebenssymbol der Aegypter auf.

Und die aegyptischen Fuehrer behaupten, dass die Abbildungen der Goettin Isis mit dem Kind Harpokrates auf dem Schoss, Vorlage fuer die Abbilder von Maria mit dem Jesuskind seien. Naja, soetwas als wahr darzustellen, geht doch etwas zu weit.

An einer Aussenwand sieht man die Inschrift eines britischen Regiments, dass hier auf dem Rueckweg aus dem umkaempften Sudan 1885 Halt machte. Etwa 100 Soldaten des Kamelregiments waren in den Kaempfen, oder Seuchen zum Opfer gefallen. Aber nur die Offiziere wurden namentlich erwaehnt- eine andere Zeit...

Erik nimmt sich genauso gerne Zeit zum Stoebern wie wir und wir schliessen uns einer Gruppe Hollaender an, um mit einem Boot zurueckzukommen.

Erik nimmt den abendlichen Zug nach Kairo und will in ein paar Tagen nach Amsterdam fliegen, im Gepaeck auch unsere kostbaren Diafilme und ein Videoband. Von Leiden aus, wird der Versand sicherer sein.

Erik bekommt Kuesschen von Renata und wir merken ihm an, dass er des Reisens muede ist und nach Hause moechte.

Und wir bereiten uns auf den Abschnitt nach Abu Simbel vor. Das wird ein heisser Ritt!

geschrieben am 22.9. in Assuan


 


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