11/23/2003 Sudan / 22 km vor Gedaref
Die Kuhreiher
Immer mehr Tiere
(Harald und Renata) Wir wollen heute Gedaref erreichen, aber der Gegenwind macht uns das Leben schwer. Die Landschaft ist schoen- kleine Granitberge stehen in der Ebene, voller Felder und Akazienbueschen. Auf der Fahrbahn liegen viele tote Schlangen, meist unkenntlich zerfahren. Hier faellt viel Regen und daher gibt es mehr Leben. Die Erde ist schwarz, jetzt tief aufgerissen durch die Trockenheit. Tagsueber erreicht das Thermometer immer noch ueber 40 Grad, nachts faellt die Temperatur auf erfreuliche 20 Grad. Wir sichten einen wunderschoenen Vogel, hellblau, mit gelbem Schnabel, sieht er bunt wie ein Papagei aus, etwa elsterngross. Viele Wasserloecher sind trockengefallen oder modrig und im Morast und in den Bueschen ringsum liegen und haengen tote Kuhreiher. Warum so viele hier sterben, ob aufgrund einer Spruehaktion, wissen wir nicht. Einem Reiher, der schon in Agonie verfallen ist, wollen wir helfen. Weil wir beobachten, dass die Tiere viel trinken, geben wir dem Tier Wasser, was es schaumig wieder ausspeiht- ihm ist nicht mehr zu helfen. Wir sehen grosse Radnetzspinnen, mit silbrig-weissem Ruecken und bunter Unterseite und Eidechsen mit blauen Schwaenzen, bis 20 cm lang, die wir schon in Aegypten gesehen haben. Wir machen Halt am naechsten Berg, wo wieder ein Truckstop mit zahlreichen Restaurants liegt. Den letzten Abschnitt nach Gedaref muessen wir auf morgen verschieben, denn es ist zu spaet geworden. Rechts der Strasse fahren wir in einen Nebenweg und schlagen das Zelt im Feld auf. Ca. 200 Meter weiter stehen kleine Lehmhuetten, die vom UNHCR, dem Fluechtlingshilfswerk der Vereinten Nationen errichtet wurden. Heute haben wir 83 km geschafft. geschrieben am 24.11. in Gedaref
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