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Reisetagebuch

11/26/2003   Sudan / ca. 60 km vor der Grenze

Nadja und Michael

Begegnung im Buschland

(Harald und Renata) Als wir morgens zusammenpacken, gruessen die Leute freundlich. Beim Umkreisen des Zeltes habe ich mir die Kopfhaut an einer Dorne eines kleinen Akazienbusches aufgerissen. Mit den Dorngewaechsen ist nicht zu spassen.

Wir schieben die Raeder durch die kleinen Erdhuegel wieder auf das breite Band der Landstrasse, die sich in langen Auf- und Abwellen fast schnurgerade durch die Ebene zieht. Die Berge sehen wie Schaedel mit spaerlichem Haarwuchs aus, weil kleine Baeume sie ueberziehen.

Ein Magirus-Gelaendewagen haelt neben uns: Nadja und Michael kommen aus Loerrach und sind auf dem Weg nach Aethiopien. Wir setzen uns in den Schatten des Autos auf eine Decke auf die Strasse und trinken Kaffee zusammen, essen eine Kleinigkeit. Im Kuehlschrank der Beiden gibt es Remoulade! So ein Brot mit Gurken, Tomaten, Scheibenkaese und der Sosse ist eine Koestlichkeit, die man entbehrt haben muss, um sie richtig schaetzen zu koennen.

Ein Wanderer setzt sich zu uns, ein Aethiopier, der im Gesicht voellig von Moskitos zerstochen ist und klagt, er habe Malaria. Wir geben ihm neben Essen und etwas Geld auch Tabletten aus unserem Bestand und ich trete meinen weissen Schlapphut an ihn ab, den Renata in Irovod/ Israel gekauft hatte.

Die Beiden sagen, die Grenze zu Kenia am Lake Turkana bei Banja Fort sei offen. Gut!

Nadja verkauft uns ihre Kamerabatterien- die einzigen, die sie hat. Auch dafuer schenkt ihr Renata eine Halskette aus Khartum, bevor sich unsere Weg wieder trennen.

Spaeter haelt ein Wagen und wohlbeleibte Maenner in teuren, schneeweissen Gallabyas wollen ein Foto mit uns machen. Wir fuehlen uns etwas seltsam, von Fremden so kurzerhand als Fotoobjekt benutzt zu werden- aber schliesslich machen wir ja auch nichts anderes.

Am Nachmittag halten wir an einem Polizeiposten. Dort ist Kettenpflege angesagt und von dort fahre ich mit einem uralten Klapperkasten von Taxi in den naechsten Ort, wo ich zwei Fladenbrote mit Fuhl gefuellt und Getraenke besorge. Weder auf der Hin-, noch auf der Rueckfahrt muss ich etwas bezahlen. Die Gastfreundlichkeit und Hilfsbereitschaft im Sudan ist wirklich einmalig.

Am Abend schlagen wir das Zelt auf einem Kuhtrampelpfad auf. Hier ist der Boden einigermassen eben. Bevor wir schlafen gehen, untersuchen wir uns auf Zecken, denn wiederholt haben sich die schwarzen Biester auf uns Richtung Oberkoerper aufgemacht. Mit ihrem Stich koennen sie toedliche Krankheiten uebertragen und nicht vor allen diesen Gesundheitsgefahren kann man sich durch Impfungen schuetzen.

In der Nacht stapfen die Kuehe um unser Zelt herum, was uns aber nicht weiter stoert.

geschrieben am 4.12. in Gonder


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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