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Reisetagebuch

12/19/2003   Aethiopien / Simiengebirge, erstes Camp

Unter Affen

Erste Ausblicke

(Renata ) Renata erzaehlt:

Um sechs Uhr fahren wir Richtung Simien-Gebirge ab; die abenteuerliche Fahrt nach Debark dauert ueber drei Stunden. Dort gehen wir zum Park-Hotel, wo die Taxis Richtung Sankaber weiterfahren. Hier treffen wir die beiden Hollaender wieder, mit denen wir die Bootsfahrt auf dem Tanasee gemacht haben.

Wir organisieren die Weiterfahrt. Der Fahrer des Last-Taxis verteilt von den 150 Birr (etwa 15 EU), die wir ihm bezahlen, 50 an die umstehenden Bettler, was ich sehr bemerkenswert finde, weil wir solche Grosszuegigkeit bisher noch nicht gesehen haben. Wir sitzen bei ihm im Fuehrerhaus, alle anderen muessen auf der offenen Ladeflaeche Platz nehmen, wo kein Sitz die staendigen Rempler mildert und der Staub ungehindert alles einnebelt.

Wir haben Eintrittskarten fuer den Park gekauft, die fuenf Tage gelten. Pro Person sind 42 Birr (4,50 EU) pro Tag zu entrichten.

Die Fahrt dauert anderthalb Stunden, obwohl es nur 36 km sind, die wir zurueckzulegen haben. Sie fuehrt durch das Gebirge und bietet grandiose Ausblicke ueber die Bergwelt, in tiefe Schluchten und einmal muss der Wagen anhalten, weil hunderte von Dschelada-Affen, die zur Familie der Paviane gehoeren, die Strasse kreuzen. Diese fast ausgestorbenen Affen tragen wegen der hier oben herrschenden Kaelte ein langes Haarkleid, was sie groesser als ihre Verwandtschaft erscheinen laesst.

Ralph steigt aus und hockt sich mitten unter sie, um Fotos zu schiessen. Die groesseren Maennchen streiten sich staendig und diese Stimmung scheint sich zwischenzeitlich auch gegen Ralph zu richten, der sich dabei vorsichtig zurueckzieht, denn mit den beiden langen Eckzaehnen und den Krallen sind die Affen gut bewaffnet und je nach Stimmung der Tiere ist ein Angriff auch nicht auszuschliessen.

In Sankaber heuern wir vorschriftsmaessig einen Fuehrer an, der uns durch den Nationalpark leitet. Und zum Transport des notwendigen Feuerholzes und des Wassers mieten wir ein weisses Maultier.

Am Nachmittag erreichen Ralph, der Guide und ich dann das erste Camp auf etwa 3300 m Hoehe. Viele Gipfel dieses Massivs erreichen 4000 Meter Hoehe und der Mount Ras Dashen 4620 m, ist damit vierhoechster Berg Afrikas, weshalb man Aethiopien auch das "Dach Afrikas" nennt.

Zwei Rundhuetten stehen hier oben, auf deren etwa 50 cm hohen, steinernen Grundmauern ein Gebaelk-Lehmgemisch die Waende bildet und das Dach aus Stroh gefertigt ist. In der Mitte der Huetten befindet sich eine Feuerstelle.

Ein Englaender ist im Camp, samt Koch, Guide und Scout. Wir haben eingekauft und kochen Curryreis. Der Scout soll zwar lt. Reisefuehrer fuer sich selber sorgen, aber ausser 10 Broetchen hat er nichts zum Essen dabei. Leider schmeckt ihm der Reis offensichtlich nicht, mit langen Zaehnen zwingt er sich ein wenig davon hinein.

Nach Sonnenuntergang wird es richtig kalt. Wir haben das Zelt aufgebaut und liegen unter Schlafsaecken und Decke.

geschrieben am 3.1. in Bahir Dahr


 


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