12/28/2003 Aethiopien / Bahir Dahr
Popcorn im Bauchladen
Gemeinsamer Besuch bei den Kindern
(Harald und Renata) Wir planen morgen weiterzufahren. Am Morgen besuchen wir zusammen die Kinder, was mir sehr am Herzen liegt, weil ich soviel Zeit mit den Kindern verbringe und Renata und auch Ralph nicht nur durch meine muendliche Berichte die Lebensumstaende der Kinder nahebringen moechte. Ich habe eine neue, stabile und groessere Plane fuer unser Zelt gekauft und die alte haben wir mitgebracht und Ralph und ich befestigen sie im Verschlag vor dem Haus, um einen besseren Schutz herzustellen. Die Kinder haben alles aufgeraeumt, saubergemacht und sichtlich stolz hat Betelihem suesses Popcorn gebacken und Kaffee gekocht, der ausgezeichnet schmeckt. Sie hat die Bohnen, wie bei der Kaffeezeremonie ueblich, selbst geroestet und gemahlen und das Pulver gewuerzt. Ralph hat die Idee, das die Kinder Popcorn verkaufen koennten. Weil wir morgen losfahren wollen, muss das alles noch heute eingekauft und in die Wege geleitet werden. Wir kaufen also alle zusammen Mais, Zucker, Papier und besorgen einen Karton. Die Kinder gehen nach Hause und als wir am Nachmittag dort ankomen, hat Betelihem tatsaechlich ein Kilo Mais zu Popcorn verarbeitet, das wir nun in 13 selbstgedrehte Papiertueten umfuellen. Waehrend ich den notwendigen Verkaufspreis kalkuliere, basteln Renata und Ralph den Karton zu einem Bauchladen um, der dann in amharischer und englischer Schrift erklaert: “Popcorn”- zu 75 Birr-Cent die Tuete. Popcorn ist uebrigens keine amerikanische, sondern eine afrikanische Erfindung. Wir verabschieden uns endgueltig, aber Renata hat Bauchschmerzen und Ralph sagt, er habe noch keine Lust weiterzufahren und so ist unser Aufenthalt erneut auf unbestimmte Zeit verlaengert. Dann besuchen wir zusammen Seblework, die Krankenschwester, die sich ebenfalls gelegentlich um die Kinder kuemmern moechte und uns zum Essen einlaedt. Ich gebe ihr noch etwas Geld, damit sie fuer die naechsten Wochen Lebensmittel fuer die Kinder einkaufen kann und dann verabschieden wir uns. Im Hotel werden wir vom Manager bedraengt, unsere Zimmer zu raeumen, weil er uns eine Sonderkondition eingeraeumt hat und die Zimmer jetzt teurer vermieten koennte, denn jetzt ist Touristenzeit. geschrieben am 4.1. in Bahir Dahr
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