1/4/2004 Aethiopien / Bahir Dahr
Abschied von Andargatschu und Molugetta
Ich bringe die Maedchen zum Heim
(Harald) Morgens treffen wir uns mit Herrn Hapto im Sozialamt. Ich moechte die Anschrift des Kinderheims in Addis Abeba haben, aber die hat Herr Hapto nicht, obwohl er doch dem Fahrer, der die Kinder nach Addis Abeba bringen wird, eine Adresse geben muss. Das wundert mich, macht mich erneut misstrauisch. Schliesslich erhalte ich wenigstens eine Ortsbeschreibung, wo ich das Heim finden koenne. Dann faehrt Herr Hapto uns alle zum Transitheim, wo ich auch die Hollaenderin Anja wiedertreffe, die das alles ausgeloest hat. Die Maedchen duschen erstmal, bekommen neue Schuhe und Kleidung. Wir machen letzte Fotos und ich verspreche, morgen nochmal vorbeizuschauen, bevor ich selber nach Addis Abeba aufbreche und die Maedchen dort wieder zu sehen. Dann gehen wir Maenner zum Tanasee und essen dort. Die Jungs sind garnicht traurig, sie werden die Maedchen in den naechsten Tagen nochmals besuchen koennen. Dann wuenschen sich die Jungs einen Karatefilm ansehen zu duerfen (“Die Meadchen sind ja jetzt weg!”). Wir setzen uns also in einer Videothek vor einen Fernseher und die Chinesen hauen sich reihenweise tot, wobei sie wie Kaengeruhs umherspringen und clowneske Mimiken zeigen. Der Film ist so schlecht, dass ich vor die Tuere gehe, aber die Jungs sind es zufrieden. Auf dem Weg zum Bus bittet mich Molugetta, einen Fussball zu kaufen, weil die Burschen in der Nachbarschaft sie nicht mitspielen liessen. Heute, am Sonntag, sind die Laeden jedoch geschlossen und so gebe ich ihnen Geld und wir verabschieden uns herzlich. Ob ich sie je wiedersehe? Dann schreibe ich noch Eintraege und bereite die morgige Abfahrt vor. geschrieben am 21.1. in Addis Abeba
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