2/16/2004 Aethiopien / Addis Abeba
Meet ETV
Ein Interview im aehtiopischen Fernsehen
(Harald und Renata) Wir sollten zwar zuvor angerufen werden, aber am Ende steht der Mitarbeiter des Aethiopischen Fernsehens einfach an der Rezeption und alles muss ganz schnell gehen. Er fahert uns mit einem verbeulten, alten PKW zum Hochhaus des Senders an der Churchill-Road. Leider muessen wir hier die mitgebrachten Kameras beim Pfoertner abgeben. In einem Buero lernen wir Tefera kennen, den “Showmaster”. Der Mann ist in Aethiopien aehnlich bekannt, wir der Mann, den wir in Damaskus kennengelernt haben und der uns fuer den dortigen Sender interviewt hat. Tefera stellt uns ein paar Fragen, aber staendig klingelt das Telefon und er unterbricht unser Gespraech immer wieder. Dann fuehrt man uns ins Studio, eine kleine Halle voller dunkler Requisiten, vor allem Polstermoebel. Dort stehen fuer uns nur zwei Stuehle, ein dritter fuer Barakat war nie vorgesehen. Zunaechst hatte man mir deutlich gemacht, dass Ralph nicht dabei sein koenne, aber ich hatte von Anfang an darauf gedraengt, Barakat mit dabei zu haben, aber heute morgen war davon keine Rede mehr. Sehr schade, denn gemeinsam mit einem Aethiopier vor der Kamera zu sitzen, haette unsere Verbundenheit mit Land und Leuten deutlich gemacht. Das Interview fuer das Programm "Meet ETV" dauert etwa eine halbe Stunde und wir haben keine Gelegenheit unsere Webadresse zu nennen. Dabei hatten wir und unser Helfer in Duesseldorf, Thomas Schmidt, uns sehr bemueht, die Fotos zu aktualisieren, damit die aethiopischen Webseitenbesucher etwas zu sehen haben. Letztlich geht es vornehmlich um “Menschen fuer Menschen”, meinen Besuch in Alem Ketema im Projektgebiet. Wir erzaehlen von unseren Problemen mit Steinwuerfen und Diebstaehlen und von Kari, einem unserer nachhaltigsten Erlebnisse. Ich hatte vordem gebeten, mir eine Videokassette vom Interview zu bekommen, aber jetzt sagt man uns, dass sei erst bei Ausstrahlung moeglich und die faende erst am 26.2. statt. Da sind wir laengst auf dem Weg nach Kenia. Und man sagt uns allen Ernstes, wir sollten fuer 15 Birr eine Kassette kaufen. Nicht mal anderthalb Euro ist den Herren unser Einsatz und unsere Geschichte wert. Ich finde das beschaemend und nur Renata kann mich hindern, dass auch dem Mann zu sagen. Ich kaufe also die Kassette und wir hoffen nun, das Anika die Aufnahme wie zugesagt, auch bekommt und mit nach Holland nehmen kann, wie ein paar andere Dinge auch, die sie von Utrecht aus nach Deutschland verschicken wird. Wir sind nun reisefertig und reiselustig und morgen frueh geht es endlich los. geschrieben am 24.2. in Awassa
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