3/13/2004 Kenia / Lokologo
(2) Der-Mit-Den-Rendille-Tanzt
Hochzeit im Rendille-Dorf
(Harald) Im Restaurant gibt es gekochtes Fleisch mit reichlich Knochen und Knorpel, dazu Tschapatis, die ich mir mit braunem Zucker zu suessen Pfannkuchenroellchen drehe. Dazu Soda, sprich Sprite, hernach ein Milchtee, der hier aus Kamelmilch gemacht wird. Diese Milch schmeckt und riecht intensiv, aber in mir ist kein Widerwille, vielleicht, weil ich mich schon an so viele fremden Speisen gewoehnt habe und das Sich-Einlassen auch Uebungssache ist. Mit zwei jungen Samburu-Maennern laufe ich hinter dem Restaurant tiefer in die Savanne. Am Elternhaus des einen begegnen wir dem juengsten von 5 Bruedern (und 6 Schwestern), der meine Leidenschaft fuers Getier teilt und wie ich gerne Steine umdreht, um z.B. Schlangen und Skorpione zu suchen. Wir wollen uns gerade auf Expedition begeben, als schon die Erfolgsmeldung kommt. Direkt an der Hauswand wartet ein olivfarbener Skorpion auf die Nacht, um Insekten zu jagen. Ich mache Fotos, dann wird der daumengrosse Landkrebs getoetet, denn allzu haeufig werden die Menschen hier, da nachts nur barfuss oder mit Sandalen unterwegs, von den Tieren gestochen, wenn sie auf sie drauftreten. Die Stiche sind nur fuer Kleinkinder oder geschwaechte Leute toedlich, aber schneidet man die Einstichstelle nicht zum Ausbluten auf, koennen Gliedmassen absterben und Herzprobleme auftreten. Es kommt bei einem gesunden Erwachsenen also selten zu Todesfaellen. Man hat hier auch etwas seltsame Heilmethoden, z.B. trinkt man viel Fett, um das Gift zu erbrechen und ein spezieller Stein voller Kapillaren soll, auf die Stichstelle gepresst, das Gift absaugen. Haeufigste Giftschlangenart ist hier die Puffotter, die fuer die meisten Bisse verantwortlich ist, weil sie, anders als andere Schlangen, auf den Wegen liegen bleibt wenn man sich naehert, anstatt weg zu kriechen. Der Schreckbiss des Tieres kann ungiftig sein, aber ein Wehr- oder Fangbiss ist oft toedlich. Immer mehr praechtig geschmueckte Frauen und Maenner laufen an uns vorbei. An einer Viehtraenke waschen sich gerade mehrere Jungs nackt im klaren Wasser der laenglichen Betonbottiche die als Viehtraenken dienen. Man ist offenbar guter Dinge. Suleiman, der besser Englisch sprechende mener beiden Begleiter, Anfang Zwanzig, mit dunkler Stoffhose und langarmigem Shirt gekleidet, fuehrt mich zwischen die Tukuls. Hier findet meinetwegen kein Auflauf statt wie in Aethiopien. Ein paar neugierige Kinder nur, die, scheu oder froehlich, unbedingt mal an meinem Hemd ziehen wollen, oder meinen Arm beruehren. Sie sind respektvoll und bruellen nicht herum. Die Erwachsenen, allesamt traditionell gekleidet, gruessen mich zwar freundlich, aber selbst hier, wo sich so gut wie nie Touristen aufhalten, bin ich keine begaffte Sensation und ich werde nicht angebettelt. Diese Menschen sind stolz und letztlich geht es ihnen gut genug, um nicht vordringlich auf Geld aus zu sein. Suleiman erklaert mir, dass die Huette, die da gerade vor meinen Augen von etwa 10 Frauen neu gebaut wird, fuer das Brautpaar bestimmt ist. Morgens beginnt man mit dem Errichten, der Standplatz nahe dem Haus der Brautmutter wird ausgewaehlt, der Boden kreisrund geebnet. Grob zugeschnittene, lange Strauchstaemme sind am Vortag im Busch geschlagen worden, die Stapel liegen umher. Hausbau ist hier Frauensache und es gibt ein laengeres Wortgeplaenkel mit den Damen, weil ich anfrage, ob ich Fotos machen kann. Suleiman tut sein Bestes, um das Dauerargument zu zerstreuen, Weisse die fotografieren wuerden viel Geld mit den Fotos verdienen. Die Zeit reicht nicht, diesen Menschen gute Gruende fuer eine Einwilligung zu nennen. Ich erklaere also lediglich mein eigenes Interesse und das reicht. Schwai-schwai, immer erst gruessen, abwarten, Interesse bekunden, die ersten Fragen abwarten. Die Menschen lieben kleine, ungewoehnliche Geschichten, sie wollen lachen und lieben den Humor. Hat man sie einmal zum Lachen gebracht, ist das Eis meist schon gebrochen. Die Frauen stecken die dickeren Staemmchen etwa 10 cm in die lehmige Erde, nachdem sie sie mit einer Machete, hier Panga genannt, angespitzt haben. Mit einem Stein werden die kuerzeren Pfaehle in die Erde getrieben, so dass zusammen mit den laengeren ein runder Pfahlbau von etwa 4 Meter Durchmesser entsteht. Die duenneren Spitzen der etwa 4 Meter langen Aeste werden im Zentrum des Rundbaus zusammengebunden, etwa schulterhoch. Ueber Kreuz werden Aeste zwischen diese senkrechten Pfaehle gewoben, so dass ca. 15x15 cm grosse Quadrate entstehen. Die Verschnuerungen werden mit Kunststoffseilen hergestellt. Dann wird das Ganze abgedeckt, wobei grosse, trockene Blaetter verwendet werden, die Zwischenraeume werden mit trockenem Kuhdung verfuellt, der nicht riecht. Von aussen werden als regen- und winddichte Abdeckungen bunte Plastikplanen aufgeschnuert. Am Ende sieht das Tukul dann wie ein rundes Paket aus. Die Huette fuer das junge Paar wird noch heute Abend fertig sein, ein erstes eigenes Heim, eine eigene Kochstelle, eine gemeinsame Nachtstatt. My home is my castle, mit allen Rechten der Gemeinschaft, die auch mit dem Bau der Huette diese Verbindung legitimiert. Ich betrete eine der Huetten nebenan durch einen schneckenhausartigen Eingang, der gerade gross genug ist, um tief gebueckt hineinzuschluepfen. Nach einem einen Meter langen “Flur” kommt man in die Kueche. Man muss in der Hocke bleiben oder knien, denn die Huette ist innen niedrig. Ohne Rauchabzug wird hier auf dem Boden ein kleines Feuerchen zum Kochen entfacht, in einem Topf koechelt es. Es ist heiss hier und ich kann den Rauch kaum ertragen, meine Augen traenen, ich muss husten, was ausgiebige Lacher der Frauen ausloest: der verweichlichte Musungu halt. Im “Wohn-Schlafzimmer”, ca. 2,5 Meter im Quadrat, liegen Kuhhaeute auf dem Boden, auf denen man sitzt und schlaeft, eine Flechtwand trennt diesen Bereich von der Kueche. Beim Schlafen legen die Rendille und Samburus ihre Koepfe auf kleine Holzbaenkchen, die von den Maennern aus Holz geschnitzt werden. So etwas Unbequemes wuerde mir jeden Schlaf rauben und ausserdem eine Nackenstarre bescheren. Stolz zeigen mir die Frauen ihre Handarbeiten fuer den taeglichen Gebrauch. Kalebassen - ausgehoehlte, getrocknete Flaschenkuerbisse und Holzflaschen, die mit Glut innen ausgebrannt wurden. Der schwarze Film der Verkohlung innen haelt Milch trotz der hohen Temperaturen zwei Tage lang frisch und gibt der Milch ihren rauchigen Geschmack. Fenster gibt es nirgends, braucht man Licht und Luft, werden Teile der Plastikplanen innen etwas zur Seite geschoben. Alles ist schmucklos. Das Elternhaus der Braut ist von aussen mit zwei vielgliedrigen Akazienzweigen gekennzeichnet, die dem ungeschulten Auge gar nicht auffallen. Der Brautvater sitzt mit einem Nachbarn vor seiner Huette. Er ist ein verschmitzt dreinblickender Mann um die Sechzig, vielleicht auch juenger oder aelter, er weiss es selber nicht so genau. Er hat vor vielen Jahren sein rechtes Auge verloren, als ihm ein Ast im Busch hineinstach. Sein Nachbar, ein Mann mit einem Indiana-Jones-Hut, die Ohren voller Metallringe, ein verwegen aussehender Alter, der mich an einen Piraten erinnert, mag nicht fotografiert werden und geht (ich sollte ihn spaeter noch kennenlernen). Der ruhig-humorvolle Vater aber sagt, er wuesste nicht, was am Fotografieren denn schlecht sei, alles sei kein Problem. Suleiman erzaehlt mir, dass dies einer der reichsten Maenner der Gegend war, der bis vor ein paar Jahren ueber tausend Stueck Vieh besessen habe. Dann seien Borana gekommen - Suleiman zeigt Richtung Osten - Verwandte der Somalis, und in einem Handstreich haetten sie gewaltsam die ganze Herde geraubt, wobei die beiden Knaben, die die Herden bewachten, erschossen wurden, denn sie sind bereit mit ihren Speeren und den Rungus, Holzkeulen, deren Kopfende oft eine riesige Schraube ziert, verbissen um den anvertrauten Familienbesitz zu kaempfen. Ich frage, ob der Mann versucht habe, mittels der Polizei sein Eigentum zurueck zu bekommen, denn 1000 Stueck Vieh verschwaenden ja nicht spurlos. Man kenne die Diebe, sagt Suleiman, selber Samburu, wie sein Freund Swaleh. Aber die Polizei, oft selber Boranas, lasse sich von den Dieben dafuer bezahlen, abschliessend zu sagen, sie haetten nichts ermitteln koennen. Die Diebe sind ja nun reich und koennen bezahlen, indem sie Vieh verkaufen, waehrend der Bestohlene arm ist. Solche staatliche Korruption foerdert dann natuerlich Stammesfehden, bei denen Rachefeldzuege manchmal viele Tote fordern. Aber der Alte sagt, er sei doch jetzt auch gluecklich, denn er brauche sich seitdem nicht mehr um seinen Besitz sorgen und er sieht dabei so relaxt aus, macht einen derart guetigen Eindruck, dass ich ihm glaube. Eine Braut muss hier stets bezahlt werden. Letztlich auch nichts anderes, als die Aussteuer in Deutschland und die Kosten des Hochzeitsfestes traegt ja auch bei uns traditionell der Brautvater. Eine Braut kostete hier frueher schon mal fuenfzig Kuehe, wenn der Brautvater reich und die Tochter gegehrt war, mindestens aber, so sagt man, etwa 6 Kuehe, oder noch mehr Ziegen oder Schafe. Heute sind viele Rendille zu arm, um selbst diesen Preis aufzubringen und man begnuegt sich notgedrungen mit ein oder zwei Kuehen. Vieh ist hier Waehrung, Reichtum, Ansehen. Ich sehe, dass in der Ferne die Maenner schon zu tanzen begonnen haben. Die Sonne steht jetzt niedriger, es ist nicht mehr so heiss. Erwartungsfroh eile ich mit Suleiman und Swaleh hinzu. Auf einer riesigen, freien Flaeche springen die Rendille und Samburus mit beiden Beinen zugleich hoch in die Luft, wobei viel Staub aufgewirbelt wird. Ringsum hunderte Frauen und Kinder, die Maedchen praechtig geschmueckt, teilweise sogar mit einer Art Maske aus silberfarbenem Schmuck, was fuer meine Augen eher erschreckend, als festlich wirkt. Mit geschlossenen oder gespreizten Beinen springen die Maenner etwa 6 Mal in die Luft, stets zwei bis sechs synchron, wobei sie am Zenit des Sprungs den Kopf ruckartig vor und zurueck bewegen. Die Schultern werden nach hinten geworfen und rhythmisch werden gutturale Laute ausgestossen. Die Taenzer halten sich viel an den Haenden, umarmt. Das Springen ist den Maennern vorbehalten. Ihre Koerper sind schlank, fettlos, mit ebener Haut, haarlos, bemalt mit rotem Pigment, genauso wie ihre meist 50-60 cm langen Haare, die in feinen Zoepfen geflochten und/oder in schwarze Haarnetze zusammengefasst sind. Ich bin ganz aufgeladen von der Atmosphaere und frage Suleiman, ob ich mittanzen kann. Der ist nicht wenig erstaunt, sagt, er habe selber seit Jahren nicht mehr getanzt- verstehe ich, da er ja jetzt ein “moderner” Samburu ist. Schliesslich gebe ich Swaleh (sprich Sualech) meine Spiegelreflex, womit er 10 Aufnahmen macht - ich habe aber wenig Hoffnung, dass die was geworden sind. Wir nehmen uns an der Hand und tanzen mit. Suleiman sagt: ”Stosse einfach einen Ton aus, den du fuehlst” und bald singe ich aus Leibeskraeften mit: “Uhahu, uh, uhahu…” Die Frauen kreischen, lachen, aber das ist kein Spott, sondern Freude, Erstaunen, ich da mitten zwischen den Kriegern mit meiner hellen Hose aus Istanbul und dem Hemd und den zu grossen Sandalen aus Karthum. Ich springe so hoch ich kann, mache alles nach. Die Sprungsequenzen dauern bis zu einer Minute, immer wieder gehen mehrere Maenner in die Mitte der Anderen, um zusammen zu springen. Einer gibt per monotonem Gesang den Rhythmus vor, es wird laut geklatscht. Ein anderer nimmt beim Tanzen alles per Kassettenrecorder auf Band auf. Es folgen Tanzsequenzen, bei denen eine Gruppe auf die meine zugeht, die dabei zurueckweicht. Dann folgen gestampfte Reihenumgaenge, die entfernt an Polonaisen erinnern, wobei sich die Taenzer aber nicht beruehren. Dann wird aus einem grossen Kreis auf die Mitte zugetanzt, wobei auch die Maedchen mitmachen, die dabei ekstatisch die Augen derart verdrehen, dass nur noch das Weisse zu sehen ist und ihr schwerer Halsschmuck auf und abwippt, ihre meist kleinen, nackten Brueste ragen dabei unter dem Halsschmuck hervor. Die etwa 25-30 Maenner Maenner machen kein Gewese um meine Teilnahme, das ist angenehm. Immer wieder gibt mir einer die Hand, mal lacht mich einer an, ich stehe nicht im Mittelpunkt, sonst wuerde ich sofort aufhoeren zu tanzen, denn hier steht, wenn ueberhaupt, der Braeutigam im Mittelpunkt. Aeusserlich nur an Lederstreifen an seinen Waden erkennbar, tanzt er mitten unter den Anderen. Die Braut ist nicht anwesend. Auch der Dorftrottel darf mittanzen. Er sei wunderlich geworden, nachdem er von einer Puffotter gebissen wurde. Er traegt zerlumpte Strassenkleidung und einen langen Stock, dessen Spitze statt eines Lanzenkopfes allerlei bunte Tuecher und Blechtand schmueckt. Suleiman hat mir einen Stock gegeben, wie ihn die anderen statt Speeren halten. Beim Klatschen klemmen wir uns den unter die Achsel. Es wird gelacht, der Aelteste im Rund, ein Mann um die 40, gross und gertenschlank, nimmt mich an die Hand, in die Mitte, wir springen, die Menge jauchzt ringsum. Dann zieht er mich zu einer Gruppe Maedchen hin, die uns lachend erwartet und legt meine Hand auf die Huebscheste- es ist klar, was das bedeutet: jeder Taenzer hat das Recht, sich ein Maedchen auszusuchen, die natuerlich entscheidet, ob sie die Werbung annimmt. Ich bin eher verlegen, aber diese Art von Flirt gehoert dazu. Um die Maedchen zu aergern, schleudern die Jungs ihre langen Haare wild umher, um die Schoenen zu treffen, die kichernd zurueckweichen. Die Jungs sind eitel. Da wird immer wieder der Sitz der langen Tuecher aus pinkfarbenem und rotem Stoff geprueft, die Haare werden gerichtet. Es gibt kein Musikinstrument, keine Trommel, aber die Gesaenge, das Klatschen, die Rufe, das Stampfen sind Musik genug. Niemand sucht oder meidet meine Naehe, es gibt kein falsches Gehabe, ich verliere jede Unsicherheit, weil ich spuere, dass ich wirklich willkommen bin. Vor allem bei den schwierigen und anstrengenden Kopfbewegungen gebe ich mir alle Muehe und wieder schwillt das erstaunte Lachen unter den Zuschauern an, die ich aber nicht weiter beachte. Die Sonne geht gross und glutrot unter, immer mehr Maedchen stossen zu den Taenzern, viele mit auffaelligem Silber- und Glasperlenschmuck im Gesicht. Der heftige Wind kuehlt unseren Schweiss. Es wird nicht gegessen oder getrunken, nur getanzt, der aufgewirbelte Staub huellt uns ein. Mich erfuellt ein selten gefuehltes Glueck, wie ich da mit Suleiman im Abendrot, unter diesen Maennern tanze und ich sehe, hoere, wie erloest der Junge neben mir ist, seine Ablehnung gegen die Tradition abgelegt zu haben, wieder unter den anderen, dabei zu sein. Ich tanze fuer mein Leben gern, alles was sich anbietet. Ich habe Sirtaki auf einem langen Esstisch getanzt, eine Polka bei einer Hochzeit, mit Nadhim in Homs einen arabischen Ringtanz- aber das hier ist einer der schoensten Momente meiner Reise, meines Lebens. Meine Brust moechte zerspringen vor Glueck, ich habe eine Gaensehaut, koennte ewig so weitertanzen und ich schaeme mich nicht zu sagen, dass ich vor Glueck geweint habe. Die Maenner sehen meine Augen, wir stehen ja Gesicht an Gesicht zueinander und sie lachen und freuen sich ueber meine Regung, sehen, dass ich wirklich unter ihnen bin. Erst im letzten Licht hole ich aus dem Rucksack, den Swaleh getragen hat, meine Geschenke fuer den Braeutigam. Mangels Entbehrlichem sind es Lebensmittel: Meine kostbare, grosse Buechse Ananas, die groesste Buechse Fisch, gefuellte Kekse. Der 26-jaehrige Mann dankt mir still, als ich ihm Gesundheit und eine glueckliche Ehe wuensche. Und da ich die naechtliche Feier, die sicher intimeren Charakter hat, als der oeffentliche Tanz, nicht mit meiner Anwesenheit belasten. Wir gehen also zurueck zum Restaurant, wo mein Rad und mein Gepaeck in einem Verschlag stehen und meine Waesche zum Trocknen haengt. Hier sitze ich mit den Maennern im Dunkeln, wir hoeren Musik, gesprochen wird nicht viel. Mann, was geht es mir gut. Der junge Wirt spendiert mir Reis und Fleisch und man klopft mir auf die Schulter und sagt, im Dorf kursierten Geschichten ueber den Musungu, der so gut getanzt habe. Ich hoffe, ich habe euch damit meinen Respekt erweisen koennen. Im Dunkeln uebergiesse ich mich nackt neben der elterlichen Huette von Suleiman mit kaltem Brunnenwasser, der Wind trocknet bald, was das T-Shirt, das mir Suleiman zum Abtrocknen gegeben hat, an Feuchte uebrig liess. Wir bauen mein Zelt auf, es wird noch etwas gegessen, dann krabble ich ins Innenzelt. Suleiman bittet seine Familie leiser zu sprechen, damit ich schlafen kann. Ich fuehle mich wie zu Hause. Ein Tag, den ich nie vergessen werde. geschrieben am 1.4. in Nanyuki
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