4/8/2004 Kenia / Nanyuki
Wiedersehen
Renata in Nanyuki
(Harald) Wie jeden Morgen im Traumhaus, kann ichs ruhig angehen lassen. Ich lese mich durch Stefans Bibliothek, taeglich fast ein Buch. Hier fruehstueckt jeder, wann er will. Tara kann mit mir nicht so recht warm werden, warum, weiss ich nicht. Ansonsten sind wir eine relaxte Wohngemeinschaft. Wie jeden Tag verbringe ich wieder Stunden im Netcafe und am Nachmittag holt mich Stefan dort ab, damit ich nicht durch den Schlamm zum Haus waten muss. Als ich gerade in den Toyota einsteigen will, hoere ich eine mir wohlbekannte Stimme: "Harald!" Ich bin voellig ueberrascht- Renata steht vor mir, wir umarmen uns. Stefan grinst aus dem Auto heraus, eine Mischung aus Verlegenheit und Freude. Ralph ist gestern nach Mombasa gefahren, um seine Freundin vom Flughafen abzuholen und mit ihr ein paar Wochen Urlaub in Kenia zu verbringen. Renata hat sich sogleich in einen Bus gesetzt und ist die dreieinhalb Stunden von Nairobi bis Nanyuki gefahren und hat auf Anhieb Glueck gehabt. Ein weisser Kenianer hat sie zu Netcafes gefuehrt und gleich vor dem zweiten finden sie mich. Ich lasse Stefan alleine zurueckfahren und gehe mit Renata spazieren, ortsauswaerts. Sie hat wieder ihre natuerliche Haarfarbe wachsen lassen. Wir reden und reden. Hat sich etwas geaendert? Haben sich Einstellungen gewandelt? Was denken, empfinden wir- das sind die Themen. Und wie war die Tour, frage ich. Alles ist gut gegangen, bis auf die Tatsache, dass Ralph unterwegs in Aethiopien seine Papiere verloren hatte. So mussten die Beiden zurueck nach Addis Abeba. Sie liessen ihre Raeder und den groessten Teil des Gepaecks in Arba Minch im Hotel zurueck und setzten sich in den Bus. In Addis sahen sie Barakat wieder, der einen neuen Auslaender "an der Angel" hatte, der ihn unterstuetzte. Der Schul- und Wohnplatz fuer ihn stellte sich als Illusion heraus, aber Pastor Hans will immer noch zu seinem Wort stehen und ihn in seiner Schule unterbringen. Es dauert eine ganze Woche bis alle Formalitaeten erledigt sind und die Beiden nach Arba Minch zurueckkehren und weiterfahren koennen. Mitte Maerz haben sie die Grenze ueberschritten, ohne von Schiftas (Banditen) ueberfallen worden zu sein. Einige Tagebucheintraege dazu, von Renata verfasst, werde ich in einigen Tagen einsetzen. Renata uebernachtet im Nyahururu Hotel im selben Zimmer Nr. 10 wie ich, als ich in der Stadt ankam. Wir werden uns morgen frueh treffen und sehen wie es weitergeht. geschrieben am 13.4. in Nanyuki
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