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Reisetagebuch

2/17/2004   Aethiopien / Shashemene

Renatas Reisetagebuch / 1

Erster Tourabschnitt

(Renata) In den folgenden Eintraegen berichtet Renata Euch von ihrer Reise nach Nairobi:

Heute, am 17.02 haben sich meine und Haralds Wege getrennt. Er entscheidet sich, der Asphaltstrasse nach Moyale zu folgen, mich reizen das Omo Valley und die dort lebenden Ethnien. So schliesse ich mich Ralph an und wir stuerzen uns ins Abenteuer, auf unseren Drahtesel das suedliche Aethiopien zu erkunden.

Die Strasse nach Arba Minch ist ueberwieged asphaltiert,was das Radeln angenehm und gemuetlich macht. Es herrscht eine ziemlich entspannte Atmosphaere, bis auf die You-Yous-Schreier, die man im Auge behalten, aber so tun muss, als ob man sie ignorieren wuerde, wenn sie immer wieder neue Versuche starten, uns zu verfolgen.

Die Landschaft ist leicht huegelich, Afrika, wie wir es uns aus den Filmen vorstellen, Savanne, Tiere, ueberall sind Holzhuetten mit Strohdaechern zu sehen. Kleine Hoefe an den Haeusern umringt meistens ein Naturzaun aus riesigen Kakteen, die auch viel Schatten spenden. Das Panorama der Berge des Grabenbruchs liefert den Hintergrund. Es ist viel waermer als in Addis.

Heute morgen haben mir ein paar Jugendliche eine aufgespiesste Hyaene auf der Strasse gezeigt. Obwohl das Tier tot war, habe ich trotzdem aus Respekt ein Schritt zurueck gemacht. Ein praechtiges Exemplar- ich habe es mir immer kleiner vorgestellt. Die Erinnerung, dass die Viecher schon mal in der Nacht ums Zelt kreissten, rief bei mir fuer einen kurzen Moment eine Gaensehaut hervor.

Die Jungs waren sehr stolz, die Hyaene getoetet zu haben. Mit den auf dem Kopf des Predators gestellten Fuessen wollten sie unbedingt fotografiert werden. Ich frage mich, ob das Tier wirklich sterben und noch dazu zur Schau gestellt werden musste. Ist das ein Grund, um stolz zu sein?

Die Dummheit, mit der uns oft Menschengruppen auf der Strasse begegnen, ist uns geradezu peinlich oder regt uns auf. Ist das nur Folge fehlender Bildung oder auch Desinteresse?

Die Maenner sieht man meistens an der Strasse und in den Kneipen sitzen. Etwas Besseres, als Tschatt zu kauen und den Frauen zuzusehen, die mit schweren Sachen auf dem Ruecken beladen sind, wie Holz, Einkaeufe, Erntegut und Wasser, haben sie sowieso nicht zu tun. Wie ueberall hier in Afrika, kuemmert sich das schwache Geschlecht um das Zuuhause und die Familie. Und welche Aufgabe bleibt den Hausherren uebrig?


 


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