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Reisetagebuch

3/9/2004   Aethiopien / Turmi

Renatas Reisetagebuch / 5

Sechster Tourabschnitt

(Renata) Wir stehen mit den Huehnern auf, weil sie uns nicht schlafen lassen. Heute sind 72 km zu bewaeltigen und den Grossteil der Strecke wollen wir vor der Mittagshitze schaffen. Statt mit stillem Mineralwasser fuellen wir leere Flaschen und Ralphs 10 Liter Rucksack von Ortlieb mit Ambo. 15 Liter Fluessigkeit sollten fuer 2 Tage reichen, falls wir Turmi heute nicht erreichen werden.

Der Sand wird noch tiefer und der Wind blaest uns ins Gesicht. Es ist zum... Aufgeben.

Die Gegend hier ist fast unbewohnt. Ab und zu kommen aus den Bueschen ein paar Einheimische, die um Wasser betteln. Wir koennen leider nicht helfen. Das sind die Hamer mit langen Speeren, oder Kalaschnikovs ausgestattet. Freundlich, aber mit einem gewissen Respekt, naehern sie sich uns, um die Hand zu geben. Die Kinder fassen unsere braune Haut an, die ihnen immer noch weiss erscheint. Manche Frauen und Maenner sind von oben bis unten, anschliesslich der Haare, mit einem Gemisch aus Ockerlehm und Schaffett beschmiert. Auch wenn man sie auch nicht sehen sollte, riecht man sie denoch meilenweit gegen den Wind. Auch die Wildtiere kann man hier gut riechen, aber ausser einzelnen kleinen Dik-Dik-Antilopen, die manchmal vor uns ueber die Strasse flitzen, ist weit und breit nichts zu erkennen.

Spaet nachmittags zieht sich der Himmel mit schwarzen Gewitterwolken zu. Eine Weltuntergangstimmung. Es ist nicht moeglich gegen die Windboehen zu strammpeln. Der Sand knirscht in den Ketten, wir muessen absteigen. Auch das Schieben faellt uns schwer. Auf einem riesigen Felsen neben der Strasse ist eine Pause angesagt. Ausgepumpt und erschoepft schlafen wir sofort ein. Das Unwetter hat uns eingeholt, es faengt langsam an zu regnen. Wir zwingen uns weiter in die Berge. Bis nach Turmi sind es immer noch 35 Km. Es regnet sich ein. Ralph ist weit vorne, nicht mehr zu sehen auf der Serpentinenstrasse. Ein Wagen, der zweite heute auf der Strecke, haelt neben mir an, ein kenianischer Fahrer, auf dem Ruecksitz ein Franzose.

"Everything o.k., can I help you something?"

"No thank you, my friend ist there, we want to reach Turmi"

Ein paar hundert Meter weiter stoppt der Fahrer noch mal. Es regnet schon richtig, wir zoegern nicht und lassen uns von Francis, so heisst der Musungu, mitnehmen.

Es war eine gute Entscheidung. Wir haetten keinen Platz gefunden, um das Zelt aufzuschlagen, mit dem Trinkwasser waere es auch knapp geworden und beim heftigen Regen sind die Strassen oft ueberflutet und nicht befahrbar.


 


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