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Reisetagebuch

8/9/2004   Kenia / Nyahururu

Nyahururu

Bis auf die Knochen

(Harald) Eigentlich wollte ich gestern schon abfahren, hatte alles aufgesattelt, aber Roberto hat mehrfach auf mich eingeredet, ich solle doch noch bleiben und als seine Frau auch noch mit Padre Aldo spricht, damit ich bleiben kann und dieser mich einlaedt, entschliesse ich mich zu einem weiteren Tag Aufenthalt, den ich im Wesentlichen nutze, um mich mit Roberto ueber die Nomaden zu unterhalten.

Heute frueh ist dann der Zeitpunkt gekommen, diesen Reiseabschnitt abzuschliessen. Mit einem der jungen Italiener und Roberto fahre ich nach Maralal und verabschiede mich dort von Letzterem.

In der Poststation kann ich erstmals wieder Mails checken und am Nachmittag nehmen der Italiener und ich einen Matatu nach Nyahururu (das ist kein Schreibfehler, die Stadt heisst wirklich so). Die Fahrt dauert ein paar Stunden, ab Rumuruti sind wir wieder auf einer Teerstrasse, dann folgt ein Stueck Marterstrecke, die den Wagen auseinanderzulegen scheint, schliesslich erreichen wir die Stadt. Und wie auf Kommando "Herzlich Willkommen" beginnt es zu regnen, es schuettet, giesst wie aus Eimern, regnet junge Hunde, Bindfaeden, ein Wolkenbruch, Platzregen ich bin allein beim Ausladen des Gepaecks und Abbinden des Fahrrads von der Heckklappe nass biss auf die Knochen, friere. Es gibt keinen ausreichenden Unterstand an der Matatustation und alles ist matschig. Ich lasse den Italiener alleine nach Nairobi weiterfahren, denn ich muss jetzt schnelstens ins Trockne. Fatalistisch setze ich mich aufs Rad und fahre durch den stroemenden Regen. Die Strassen sind mit knoechelhohen braunen Fluten ueberzogen und als ich endlich ein Hotel gefunden habe, frage ich nicht lange nach dem Preis, einfach rein ins Zimmer, eine Besenkammer ist ein Fussballplatz gegen diese Absteige. Blitzschnell raus aus den tropfenden Klamotten, ich friere, trockne mich ab, werfe den Schlafsack um mich. Ich kann mich nicht unter die Bettdecke legen, weil das Dach undicht ist und das Bett eine Pfuetze.

Spaeter wechsle ich das Zimmer und mir wird langsam wieder warm.

Manchmal sehne ich mich dann doch nach einem richtigen Zuhause: jetzt ein warmes Vollbad, das waers!

geschrieben am 19.8. in Nairobi


 

 


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