Home Page english version deutsche Version

  Worum es geht...
  Highlights der Reise
  Ueber Harald Radtke
  Zeitungsartikel

  Tagebuch (952 Eintr.)
  Lesermeinungen
  Leseproben
  Reiseroute
  News Archiv

  Pamphlet zur Faulheit

  Laenderinformationen
  Literatur

  Kontaktformular
  Mediainfo/Fotos
  Impressum


Reisetagebuch

9/25/2004   Kenia / Nairobi

Mit Kind und Kegel nach Nairobi

Fahrt in die Hauptstadt

(Harald) Ich erwache aus einem Albtraum.

Auf einem undefinierbaren Wesen reite ich durch, mit einer Flut von Tierruecken, die sich, wie eine Mure abgehend, durch ein Tal ergiesst, die Tierruecken sind hellbraun, es koennten Rinder sein, vielleicht ist mein Reittier ein Pferd, dann komme ich in einem verlassenen Kino an, zerfledderte Werbung in den Schaukaesten, irgendwer hat mir aufgetragen zu suchen, ich irre durch schier endlose Gaenge, dann steht da ein comicartiges Krokodil auf zwei Beinen vor mir, orangefarben, mit wie Plastik glaenzendem, gewoelbtem Bauch, es laeuft davon, ich nehme die Verfolgung auf, stehe still, lausche, eine Tuere bewegt sich pendelnd wie ein riesiges Gaumenzaepfchen, dahinter ein Buero, um die Ecke- ich ahne was ich sehen werde- ein Glaskasten, etwas Weibliches liegt dort, den Kopf mir zugewandt, ruecklings unter dem Plastikkrokodil und waehrend die Comicfigur schwer atmend weiterstoesst, schauen mich die Augen des weiblichen Wesens ueber dessen Stirn unbeteiligt an, wie man einen Frosch im Einmachglas anglotzt.

Nachdem ich aufgewacht bin, springt mich der Gedanke an: ich reise heute ab, ich verlasse Nanyuki endgueltig!

"Immer dieselbe Mischung aus Pamik und Freude, wenn der Augenblick der Abreise naeher kommt. Es ist, als verloere man den Halt in einer grossen Liebe. was wird geschehen? Keine Ahnung. Alles was ich weiss, ist, dass ich selbst es war, der sich darauf eingelassen hat." Sven Lindqvist: Durch das Herz der Finsterniss

An Einschlafen ist nicht mehr zu denken, ich mache das Licht an, nebenan schnarcht es hinter der duennen Holztuere hinter dem Bettkopfteil. Immer wieder muss ich beim Lesen aufstehen, um die Gluehlampe anzuschnippen, die mit einem raetselhaften Wackelkontakt ploetzliche Dunkelheit beschert.

Merayon und die Kinder kommen und wir besteigen ein Matatu und fahren binnen drei Stunden nach Nairobi, wo wir uns im Jerry Hotel einquartieren. Ich mag nicht mehr ins Abbey Hotel, dort spuken Geister. Aber ich schreibe Jackson eine Mail, dem netten Mitarbeiter dort, damit wir uns treffen koennen. Er hat stets Mailkontakt zu mir gehalten und ist mir richtig ans Herz gewachsen.

Merayon, die Kinder und ich treffen uns mit Verwandten in einem Burgerrestaurant. Die gelten hier als feine Adressen und das Essen ist teuer. Allerdings habe ich seit Kairos McDonalds keine guten Burger mehr gegessen.

Eine juengere Verwandte bleibt mit Job und Max im Hotelzimmer, so dass Merayon und ich ins Kino gehen koennen: King Arthurs Ritter der Tafelrunde werden bis zum Ende reichlich reduziert.

geschrieben am 12.10. in Arusha


 


  Team Login

© biketour4goodhope