10/6/2004 Kenia / 12 km vor der Grenze
Letzter Tag in Kenia
Anfahrt zur Grenze
(Harald) Ich bin erholt und ausgeschlafen. Niemand hat mich bemerkt. Meine Luftmatratze hat zwei Beulen bekommen, dort, wo zu lange die heisse Sonne den Kleber aufgeloest hat, mit dem der Schaumstoff in der Matratze mit der Huelle verklebt ist. Ich packe das Innenzelt und mein uebriges Gepaeck zusammen und schiebe das Rad auf die Strasse, wo mich sogleich ein paar Hirten begruessen. In den Bueschen, nur 10 Meter neben der Strasse, stehen Thompson-Gazellen, die an den schwarz-weissen Bauchstreifen leicht zu erkennen sind, auf den Strassen sehe ich mehrere ueberfahrene Schlangen. Die Landschaft ist voellig ueberweidet, alles ist kahlgefressen und -geschlagen, auf den gelben Huegeln steht kein einziger Busch oder Baum mehr- ein trauriger Anblick. Dazwischen reflektieren Wellblechdaecher glitzernd die Sonne. Die trockene Erde hat keinen Geruch, dafuer geraet mir staendig Staub durch die vorbeirasenden Autos in die Nase. Ich erreiche Kajiado, dann fahre ich weiter durch eine wellenfoermige Huegellandschaft, mache kurze Trinkpausen. Dann folgt Bissil, ein kleiner Ort, dann die Grenze zum Amboseli Nationalpark, einem der bekanntesten und bestbesuchtesten der Welt. Es gibt keine Zaeune, auch hier koennen die Tiere in die von den Rangern nicht zu kontrollierenden Gebiete ausweichen. Die Berge erreichen hier ueber 2000 Meter, rechter Hand sehe ich am Abend den Oldoinyo Orok, 2550 m hoch, dahinter liegen die Meto Hills, dahinter wiederum das Rift Valley. Es sind noch ca. 12 km bis zur Grenze, als ich am Abend, schon im Dunkeln, in einen kleinen Ort komme und am Ortsausgang einen Campingplatz finde. Der Besitzer und sein Freund, ein Massai, erkundigen sich ausgiebig ueber meine Reise. Nachdem ich eine Stunde auf Essen und einen Tee gewartet habe, verziehe ich mich ins Zelt. geschrieben am 15.10 in Arusha
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