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Reisetagebuch

10/16/2004   Tansania / Arusha

Mit allen Wassern gewaschen (Ramadan)

Mein dritter Fastenmonat waehrend der Reise

(Harald) Heute wollte ich eigentlich meine Kamera abholen und abreisen, aber da habe ich wieder mal die Rechnung ohne den Wirt gemacht.

Die Wirte sind diesmal die Mitarbeiter des Bueroausstattungshandels, Zweigstelle Arusha. Zwei aeusserst, sehr, ausgesprochen ruhige Inder, der Eine mit einer richtigen Micky-Maus-Stimme, erklaeren mir relaxt, dass die Austauschteile leider, sorry, aehem! - immer noch nicht nachgesendet wurden, ich moege doch am Montag wieder kommen.

Nun, so laeuft das ja jetzt seit drei Wochen. Wenn man bedenkt, dass ich eine Zusage fuer 48 Stunden hatte, liegt das sogar weit ueber afrikanischem Durchschnitt.

Tatsaechlich werde ich hier natuerlich ueber den Tisch gezogen, dass ist mal klar. Fuer das Reinigen der Kamera fragt man mir 150 USD ab- ich habe da die falsche Hautfarbe, sorry das zu sagen, aber so laeuft das hier. Doppelter Preis fuer Musungus, mindestens, denn ich schaetze den Tageslohn eines Technikers hier auf ca. 3-4 Euro und mehr als einen halben Tag braucht man nicht, um die Kamera durchzupusten und zusammenzuschrauben. Kein schlechter Schnitt fuer diese Halsabschneider.

Gestern und heute hat fuer alle Muslime weltweit der Fastenmonat Ramadan angefangen, was fuer die Glaeubigen bedeutet, von Sonnenaufgang bis -untergang nichts zu essen und zu trinken. Ab ca. 6.45 Uhr wird dann alles nachgeholt, die Geschaefte sind dann geschlossen und alles sitzt in den Restaurants oder bei der Familie zu Hause.

Den ersten Ramadan habe ich in der Tuerkei erlebt, den zweiten im Sudan.

Es regnet immer noch, die Strassen der Stadt sind verschlammt. Ich habe mir fuer die Regenzeit einen Ostfriesennerz zugelegt, quittegelb und riecht penetrant nach PVC, aber billig. Beim Radfahren werde ich darin wahrscheinlich derart schwitzen, dass ich mich genausogut nassregnen lassen koennte.

Ich hoffe, meinen Lesern geben die Samburusprichwoerter genauso viel Anregung wie mir. Jedenfalls werde ich von Zeit zu Zeit mal eins einstreuen,

"Nkai, i-epieki kurrto."

(Gott, lass mich ein gleichwertiges Leben mit der Samburugemeinschaft fuehren.)

In Zeiten von Schwierigkeiten oder auch Gluecklichsein, betet man, sich nicht von der Samaburugesellschaft zu unterscheiden, weil man beferchtet das naechste Opfer von Problemen zu werden, oder den Rueckhalt der Gemeinschaft zu verlieren, wenn man nicht spendabel genug ist.

geschrieben am 19.10. in Moshi


 


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