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11/7/2004 Tansania / Mafinga
Martin
Spontane Pause
(Harald) Martin hat uebers Wochenende keinen Unterricht zu bestreiten und freut sich ueber Gesellschaft. Wir beide verstehen uns auf Anhieb, der Altersunterschied ist deutlich, aber unwichtig. Wir kaufen ein, kochen zusammen, ich spiele mit ihm (zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder) Badminton und Risiko und ein belgisches Kartenspiel. Auf seinem Laptop (Mann, sind die jetzt winzig und leicht geworden!) sehen wir uns DVDs an und im Wohnzimmer muss ich ihm ein paar Tae-kwon-do-Kniffe zeigen. Martin hat 9 Jahre Ballett getanzt und ist ein guter Sportler, aber hier, tief in der tansanischen Provinz, hat ihn dann doch die Einsamkeit eingeholt und damit eine Lustlosigkeit, die ihn immer neue Grunede finden laesst, warum er gerade heute nicht anfangen zu joggen, wie er sich das seit Wochen vorgenommen hat. Es gibt hier Kaese und Wuerstchen mit Senf! Fuer die Daheimgebliebenen etwas Seltbstverstaendliches, nicht Erwaehnenswertes, fuer mich einen Tusch wert. Die Naechte sind hier wunderbar ruhig und kuehl, wir sitzen bis in die Nacht zusammen, reden und lachen, es geht, wie kann das bei einem so jungen Menschen auch anders sein, viel um die Liebe. Und um meine Reise, um Hoffnungen, Traeume und Wuensche, und den wesentlichen Unterschied dazwischen. Martin moechte mit einem Motorrad Ostafrika erkunden und nach unserem Gespraech hat er gleich am naechsten Tag ein Angebot fuer eine 125 ccm-Maschine eingeholt. Morgen fahre ich weiter Richtung Mbeya, so gut es mir hier auch gefaellt und so willkommen ich auch sein mag. Jetzt ist fuer mich die Zeit angebrochen, in Bewegung zu bleiben. geschrieben am 12.11. in Mbeya
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