1/8/2005 Suedafrika / Pretoria
Brian, Kathy und Tommy
Letzter Tag in Pretoria / Fahrradkauf
(Harald) Frischer Obstsalat mit Fruechtejoghurt, Omelett, gebratene Pilze, Filterkafee- ein opulentes Fruehstueck. Den "englischen" Teil- Wuerstchen und Speck- lasse ich aus. Ein Ehepaar aus Hawai leistet mir Gesellschaft. Er ist sichtbar japanischer Abstammung, Ex-Bauunternehmer, erfolgreich, war aber irgendwann den staendigen Stress, die selten zufriedenen Kunden satt. Aus Mieteinnahmen finanzieren die Beiden, deren Kinder schon aus dem Haus sind, jetzt die Reise ihres Lebens. Ich empfehle ihnen die Cheranganie-Berge und das Engaruka-Tal, wo ich mit Oliver war. Und da ist Brian aus Birmingham, ein gemuetlich-freundlicher Ehemann, der gern spaet aufsteht, nachdem er die Nacht zum Tag gemacht hat. Johann, der Sohn des Betreiberehepaars, fahert mich zu einem Fahrradgeschaeft und ich kaufe fuer umgerechnet 85 EU ein Mountainbike Marke Raleigh. 18 Gaenge, keine Federungen, ein knallharter Sattel, kein Licht, keine Reflektoren. Rund 70 Tage soll es mich tragen. Ich habe mir auf dem Frankfurter Flughafen zwei Buecher gekauft: "Die weisse Massai", von Corinn Hofmann und "Die Nacht der Loewen" von Kuki Gallmann. In ersterem schmoekere ich jetzt. Es erscheint mir naiv, zu glauben, dass eine Ehe zwischen einer Schweizerin und einem traditionell lebenden Samburu funktionieren koenne. Aber warum es nicht versuchen? Draussen tobt die ganze Nacht ein Gewitter, wie ich sselten eines erlebt habe. Hunderte von Blitzen zucken, wie ein Feuerwerk erleuchten sie den Himmel ueber der Stadt. Im Fernsehen ist ein offensichtlich sehr beliebter Entertainer und Komiker auf der Buehne. Ohne Requisiten albert er, improvisiert. Dann tritt er als Biedermann auf und es bleibt einem das Lachen im Halse stecken, als er die suedafrikanische Gesellschaft in zwei Klassen teilt: die der Habenden und die der Habenichtse. Die Habenden waeren seltsamerweise zu Habenden geworden, indem sie die Habenichtse ausgebeutet haetten. Heute muesste man sich vor diesen in acht nehmen, denn sie wollten den Habenden etwas wegnehmen. Ein Anruf bei der Busgesellschaft, die nach Harare verkehrt ergibt: Alles ausgebucht bis Montag nacht. Solange will ich hier nicht festhaengen und entscheide deshalb, einfach von hier aus loszufahren, also umgelkehrt Richtung Grenze Zimbabwe. geschrieben am 13.1. in Pietersburg
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