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Reisetagebuch

1/21/2005   Suedafrika / Graskop

Blyde Canyon

1. Tag der gebuchten Tour

(Harald) Morgens bringt Andre uns Drei zum Blyde River. Als schmales Baechlein murmelt er sich zunaechst durch die Wiesen, dann, erster Haltepunkt, ein kleiner Wasserfall. Und von nun an reiht sich ein Naturwunder ans andere: Eine gigantische Felsnadel namans "Pinnacle Rock" unter uns in einer Schlucht, die Andres freudsche Phantasien anzuregen scheinen, denn er noetigt uns herauszufinden, wieso das weibliche Lowveld unbedingt diesen senkrechten Felsen heiraten will. Dann folgt "Gods Window" mit einem Blick ueber die Wolken, auf endlose Waelder, dann "Wonder View" und ein Wasserfall nach dem anderen.

Die Ortschaften heissen hier Lisbon, London, Paris und Berlin. Daneben gibt es allerlei Namen, die auf die Herkunft der Siedler hindeuten, die im letzten Jahrhundert, aus Deutschland, den Niederlanden und England stammend, hierher kamen.

In einem der kleinen Staubecken nehmen wir ein erfrischendes Bad, umgeben von unbekannten Pflanzenarten, bizarren Felsformationen und mit weiten Ausblicken ueber die kuehlen Regenwaelder. Als Serraina ausser Hoerweite ist, vertraut mir Andre eine heisse Geschichte ueber junge, blonde Schwedinnen an, die mit ihm hier nackt gebadet haben. Seine Augen glaenzen: "So ein Glueck hat man nicht oft" meint er sinierend.

Ich sehe noch einmal die "Three Rondavels", drei riesige, kreisrunde Felsformationen, von Wolken umwoben. Hier habe ich auf der Hinfahrt einen polnischen Schiffsarzt aus Gdansk getroffen, der auf einem der Luxusliner arbeitet, die den Nil rauf und runter schippern. Das war fuer mich vor fast zwei Jahren und eine der schoensten Erinnerungen.

Wir erreichen den Blydepoort Dam. Der Blyde wurde hier aufgestaut und der Stausee hat sich in einem spektakulaerem Canyon ausgebreitet, der mich an "Worlds End" in Nord-Kenia erinnert. Wir lassen es uns nicht nehmen, eine Mutprobe zu wagen: auf einem Felsen namens "Oops-Rock" schebt man hunderte von Metern ueber dem Abgrund. Der Name leitet sich aus dem englischen Ausruf "Oops!"- so mancher Tourist soll hier schon beim Fotografieren- "hoppla!", heruntergefallen sein.

In nur wenigen Wochen haben es bei den "London Falls" sieben Touristen geschafft, abzustuerzen. Den ca. 60 Meter tiefen Fall ueberlebte keiner. Ursache ist unglaublicher Leichtsinn. Die Touristen klettern zum abgelegeneren, zweiten Wasserfall hinuber und baden im flachen Becken direkt am Wasserfall, setzen sich sogar, die Beine baumelnd, auf den Rand. Der Wasserdruck von hinten, glitschige Felsen, kein Halt...

Hoehepunkt der heutigen Tour sind fuer mich die "Potholes", eine tiefe Felsenschlucht, in der das Wasser im Laufe von Jahrtausenden durch Strudel tiefe, runde Becken geschliffen hat.

Am Abend hat Andres Frau gekocht. Eine Tschechin ist eingetroffen. Barbora Bazalora ist 29, huebsch und bereits Professorin im Fachgebiet Lernbehinderte Kinder. Ich sei zwar viel in Afrika herumgekommen, haette aber noch nicht Prag gesehen, meint sie. Ja, und Rom und Madrid auch nicht, von den vielen neuen Mitgliedstaaten Europas ganz abgesehen. Wer weiss, vielleicht sind das meine naechsten Reiseziele.

Seraina, Werner und ich schauen uns eine DVD an, dann sinken wir voller wunderschoener Bilder und Eindruecke in die Kissen- und das war erst der Anfang.

geschrieben am 1.2. in Maputo


 


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