2/4/2005 Mosambik / Maputo
Im Goethe-Institut
Ueber den Fluss der Gelder
(Harald) Ich besuche das Goethe-Institut, gleichzeitig ist hier als Untermieter der DED, der Deutsche Entwicklungsdienst, untergebracht. Befremdend, Mosambikaner fliessend Deutsch sprechen zu hoeren. Mehrere Damen des Hauses finden sich um mich ein, als verlautet, dass ich mit dem Fahrrad seit zwei Jahren in Afrika unterwegs bin. Ich solle doch dem Botschafter meine Aufwartung machen. Nein, dass ist nicht mein Ding. Solche Angebote, die “Offiziellen” zu besuchen, Zeitungsartikel vor Ort, Fernsehinterviews- all das bringt mir nichts. Es schmeichelt, aber es bringt keinerlei weiterfuehrende Erfahrung oder Geld, oder irgendeine Hilfe. Es sind die “kleinen Leute”, die mir helfen. Ich war zweimal im tuerkischen Fernsehen, einmal jeweils in Syrien und in Aethiopien und einmal im WDR-Hoerfunk. Dazu kamen Zeitungsartikel zu Hause, wobei die Bildzeitung zweimal ziemlich frei erfundene Artikel verzapft hat und ein anderer Artikel einer Zeitschrift aus Hamburg war derart erlogen, dass ich ihn von meiner Internetseite habe loeschen lassen. In Mails wurde ich immer mal wieder gefragt, ob ich Sponsoren habe. Nein, es ist nie ein einziger Euro Sponsorengeld geflossen. Dafuer ist das, was ich mache, nicht spektakulaer genug. Auch wurde ich gefragt, wohin die Spendengelder floessen, weil mancher wohl irrtuemlich annahm, das Geld lande zunaechst auf meinem Konto. Aber die, fuer “Menschen fuer Menschen” und jetzt “Action Medeor”, fliessenden Gelder landen direkt auf deren Konten und ohne die Kennwoerter auf den Ueberweisungstraegern, wuesste ich nichtmal, wie erfolgreich meine Aktionen sind. An dieser Stelle bedanke ich mich bei Euch fuer den erfolgreichen Verlauf der ersten Spendenaktion fuer "Menschen fuer Menschen". Mir ist laengst mein letztes, von Elisio geliehenes Geld ausgegangen und ich verpfaende meine Sonnenbrille und meinen Edelkugelschreiber, um zwei Telefonate zu fuehren., bis dann am Nachmittag endlich Geld ueber Western Union eintrifft. Auch dies eine stundenlange Aktion, die gutes Stehvermoegen voraussetzt. Da zwei Tage lang alles geschlossen war, konnte ich nicht mal mailen und auch kein Geld erhalten. Morgen fahre ich weiter. geschrieben am 17.2. in Matubatuba
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