2/19/2005 Suedafrika / Mtubatuba
Schwere Burschen
Bootsausflug
(Harald) Ich warte mal wieder auf einen Bargeldtransfer, weshalb ich dass Wochenende ueber noch hierbleiben muss- was mir jedoch angenehm ist. Heute mache ich einen Bootsausflug in die Lagune. Eine deutsche Reisegruppe ist auf dem Schiff, in Begleitung des Reisefuehrers, den ich schon in Swasiland getroffen habe. Er scheint sich wirklich zu freuen mich wiederzusehen. Wir beobachten Schreiseeadler, sowie die mit den Marabus verwandten Wollhalsstoerche, Goliathreiher, die groesste Reiherart ueberhaupt, mit 140 cm Hoehe und ueber 250 cm Fluegelspannweite einer der groessten flugfaehigen Voegel. Ein paar Krokodile liegen im Wasser und dann passieren wir die erste Nilpferdgruppe und der Bulle greift unser Boot unter Wasser unverzueglich an. Uns Passagieren waere das garnicht aufgefallen, aber der Kapitaen zeigt uns den Schatten, der mit erstaunlicher Geschwindigkeit auf uns zukommt. Der Motor heult auf, wir entfernen uns, der riesige Bulle taucht auf, droht uns, grunzt. Nilpferde sind Afrikas gefaehrlichstes Grosswild, kein anderes Saeugetier toetet so viele Menschen. Abends verlassen die Tiere das Wasser und laufen oft kilometerweit um zu grasen. Wer zwischen sie und das fuer die Tiere rettende Wasser geraet, wird oft einfach in zwei Haelften gebissen. Die Hauer der Tiere sind fuerchterlich, nach den Elefantenstosszaehnen die groessten alle Landtiere. Im Naturpark St. Lucia gibt es etwa 900 Hippos, dreiviertel der Gesamtpopulation Suedafrikas. Im Boot kreisen riesige Bremsen, die der Kapitaen mit speziellen Klatschen erledigt. Es sind Nilpferdfliegen, die schmerzhafte Stiche verursachen und ihre Eier in die Haut der Hippos legen. Ein Schuhschnabelstorch taucht auf, ein sehr seltenes Tier, der Reisefuehrer ist ganz aus dem Haeuschen, er hat noch nie einen in freier Wildbahn gesehen. Abseits der anderen Gruppen schuetzt eine Nilpferdmutter ihr heute Nacht geborenes Junges. Der Bootsfuehrer faehrt nicht naeher heran. Das Junge wiegt schon bei der Geburt soviel wie ein erwachsener Mensch. Nilpferde koennen uebrigens nur 5-6 Minuten tauchen, etwa so lange wie Menschen. Wir fahren zurueck, ich muss noch als “Weltenbummler” Modell fuer die Reisegruppe stehen. Am Abend wieder eine exquisiete Kueche. Ich lege Gewicht zu, glaube ich. geschrieben am 2.3. in Durban
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