3/1/2005 Suedafrika / Durban
Wonderbras in Wonderbar
Auf der Rolle
(Harald) Ich wechsle zum Nomads-BP (Backpacker) im Stadtteil Musgrave. Lockere Atmosphaere, jeder, scheints, traegt Rastalocken, raucht “shit” und Selbstgedrehte, Trance ist die bevorzugte Musikrichtung, indische Schlabberhosen die auf Halb-Acht getragen werden, Reiki und Ayuweda sind die Themen, man spielt Billiard. Ich schlafe im Dorm, erste Etage. Die Betten sind aus runden Holzpfaehlen gezimmert, draussen baumeln zwei hoelzerne Holywoodschaukeln und der dicke Wachhund schlaeft im Eingang der Gemeinschaftskueche. Jeder spuelt sein Geschirr selbst, kocht sich etwas, eingekauft wird in der Musgrave Mall nebenan, wo es auch jeden erdenklichen Luxus zu kaufen gibt. Ich gehe abends Tanzen. Die Bar heisst “Wonderbar”, wobei ich erst Wonderbra gelesen habe und das traefe eher auf die Lokalitaet zu. Die Gaeste sind ausnahmslos weiss, nur zwei Glaesereinsammler sind braun. Ob der Tuersteher daran Mitschuld traegt weiss ich nicht. Vielleicht bleibt man einfach gerne “unter sich”. Die Jugendlichen sind zwar etwas ueberkandidelt, auf den Fernsehbildschirmen laufen Modeschauen von “Fashion-TV”, aber die Stimmung ist toll, es wird viel getrunken, die Jungs Bier, die Maedels Wodkamixgetraenke. Erstere sind eher freizeitmaessig gekleidet, Zweitere feingemacht, wie beim Besuch der Rennbahn, chic, sehr erwachsen und sehr offenherzig. Man stuetzt sich auf meine Schultern ab, wenn man auf die erhoehte Tanzflaeche klettert, man involviert mich in Spaesse, ich fuehle mich mittenmang, tanze zwei Stunden zu House nonstop und radle dann zurueck. Im “Nomads” ist es ruhig und unter solchen Umstaenden fuehle ich mich dann auch gleich wohl. geschrieben am 14.3. in Port Edward
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