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Reisetagebuch

3/5/2005   Suedafrika / Durban

Schakras und Schwedinnen

Rastamen

(Harald) Meine Kamera ist wieder in Schuss. Der Ladenbesitzer ist Oesterreicher und hats nicht billig gemacht, schenkt mir aber noch zwei, wenn auch verkratzte, UV-Filter. Ein neues Objektiv mit laengerer Brennweite habe ich nicht finden koennen. Bei dem Ueberfall in Joburg ist mir ja auch das 200er Objektiv geraubt worden, was die Variationsbreite der Fotos erheblich einschraenkt. Nicht zu aendern.

Im besten Fahrradladen der Stadt habe ich mir neue Maentel aufziehen lassen, sog. Slicks, also schmalere und flach profolierte Reifen, die einen geringeren Rollwinderstand haben, um leichter voranzukommen.

Heute findet ein Markt in der Naehe des BPs statt. Dort lerne ich eine aeltere Dame und ihre Tochter kennen, die mich einlaedt, in ihrer Lodge einen Umbau zu planen. So radle ich abends hin, feine Gegend, riesige Grundstuecke, Haeuser aus den 20er Jahren des 20.Jhd. mit Jugendstilgittern, barocken Balkonballustraden und eisernen Essen.

Bei ein paar Glaesern Rotwein zeichne und plane ich, es macht mir Spass. Die Frau war Balerina, in den grossen Theatern der Welt engagiert, wie zahlreiche Bilder an den Waenden belegen. Irgendwann hielt sie den Druck, den ganzen "Bizz" nicht mehr aus und zog sich zurueck. Sie lebte seit Jugendjahren nur im Ausland und sagt, sie sei nie rassistisch gewesen, aber n den acht Jahren, seit sie wieder in S.A. sei, sei sie Rassistin geworden. Davon will ich garnicht mehr hoeren, lenke das Gespraech um. Gaeste treffen ein, ich verabschiede mich, lasse meine Zeichnugen zurueck, ich kann, will den Umbau nicht weiter bearbeiten.

Im BP sind zwei strohblonde Finninen eingetroffen, die sich auf Schwedisch unterhalten und in Oslo wohnen. Die Rastas sprechen verdaechtig viel von uebersinnlichen Erfahrungen, sie legen Haende auf, um Reiki zu praktizieren, sie massieren Kopfhaeute und Ruecken und sparen nicht mit Erklaerungen ueber “Verspannungen” und “Energiestroeme aus Schakras”, wobei sie vornehmlich auf den untersten Schakra deuten, der sich- wie es sich so fuegt!-im Treffpunkt der Oberschenkel befindet. Kann mir schon denken, dass die "Her mit den kleinen Schwedinnen" bei den Jungs arge Verspannungen ausloesen. Jedenfalls haben sie mich nicht gefargt, ob ich eine Massage brauche.

Aber man sollte die Rastas nicht unterschaetzen. Da ist einer, der jongliert was das Zeug haelt, ein anderer komponiert Musik am Computer, ein dritter bastelt im Handumdrehen die tollsten Drachen aus Leder, Papier, Metall, sie spielen Instrumente und manch einer ist im Billiard unschlagbar.

geschrieben am 14.3. in Port Edward


 


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