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Reisetagebuch

3/13/2005   Suedafrika / Leisure bei Port Edward

Ku-Boboyi

Der Feuerjongleur

(Harald) Es war schoen hier, fast zu schoen, aber jetzt gehts weiter. Abschied von Andreas, ein letztes mal schliesst sich das Bambustor hinter mir, dann folge ich der Strasse entlang der Kueste, ca. 60 km bis kurz vor Port Edward. Ich durchfahre Umtentweni und Margate, geschaeftige Kleinstaedte, kleine Kirchen, grosse Malls, Frauen mit ihrem Einkauf auf dem Kopf, hupende Minibusse. An der Ecke zwei haendchenhaltende Polizisten. Das ist mir ein seit der Tuerkei gewohnter Anblick, diese Unverkrampftheit der Maenner im gleichgeschlechtlichen Umgang. Da eine Beruehrung der Freundin oder Frau in der Oeffentlichkeit allerorten verpoent ist, dies aber bei gleichem Geschlecht untereinander fuer unverfaenglich gilt, ersetzen diese Kulturen ihr Beduerfnis nach Beruehrung und Kontakt derart. In diesem Punkt gleichen sich arabische und afrikanische Kulturen.

Sapperlot, bin ich hungrig! Obst macht nicht satt, Kalorieren muessen her. In Port Edward ein Wimpy mit Klimanlage, ein Buch vor der Nase und mir gehts wieder gut.

Leider bin ich zu weit gefahren und muss stadtauswaerts wieder 5 km zurueck. Der Ku-Boboyi (“Wiedehopf”)-Backpacker liegt auf einem Huegel. Der Besitzer ist ein Franzose namens Eric, eindeutig schwul, der braune Koch kommt aus Mauritius, die weisse Betreuerin heisst Jeany und stammt aus Johannesburg. Sie scheint Mitte Fuenfzig, geplatzte Aederchen und rote Wangen verraten frueheren Alkoholkonsum. Sie fuehrt mich in das schoenste Dorm, dass ich bisher bewohnt habe. Die Betten sind aus dicken, entrindeten Aesten, die Bettwaesche sonnengelb wie die Waende, ein Traum. Draussen ein grosser Pool, den ich sofort benutze. Aus dem Wasser schaut man hangabwaerts bis zum ca. 2 km entfernten Meer, ueber einen Dschungel, auf dessen Lichtungen kleine, bunte Siedlungen stehen, Vogelzwitschern ueberall. Zwei Hund gibt es, freundlich, wie alle Backpacker-Hunde.

Am Abend haben der Inhaber und sein Koch namans Michael ein Viergaengemenue fuer eine Reisegruppe aus Deutschland und Frankreich bereitet- mir ist das zu teuer. Man sitzt draussen im Schein von Windlichtern und Petroleumlampen, laesst die Weinglaeser klingen und dann fuehrt Michael, der sich als Mitinhaber entpuppt, eine Feuerjonglage mit Musik vor.

Die schoene Musik, die tropische Terrasse, Eric serviert, auf Kosten des Hauses, eine “Tarte”, selbstgebacken mit Aprikosen, hmmmh, ich plaudere mit Jeany- das sind Stunden, die ich nicht vergessen werde.

geschrieben am 22.3. in Port St. Johns


 


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