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4/1/2005 Suedafrika / Cintsa
Verliebt, Verlobt...
Wiedersehen in Cintsa
(Harald) Lange verschwiegen, geheimgehalten, selbst nicht sicher gewesen- jetzt muss es ans Licht! Heisst: ich bin in Cintsa (das ist 25 km noerdlich von East London) verabredet. Mit einer Dame. Aus Tanzania. Ihr habt von ihr gehoert, wenn auch vor laengerer Zeit und ich bin in staendigem und immer intensiverem Mailkontakt mit ihr geblieben. Sie heisst Valentine, ist 28 und Zahnaerztin. Leider sind mir ja saemtliche Aufnahmen von Tansania in Joburg geraubt worden, sonst koenntet ihr einen Eindruck bekommen. Wir haben lange an einem Wiedersehen gebastelt, berufliche Gruende, die Eltern, das Finanzielle, meine unsicheren Termine. Jedenfalls hatte ein Wiedersehen in Daressalam nicht geklappt, spaeter eines in Durban auch nicht und so wollte ich nicht vorgreifen, wenn es nicht sicher hinhaut. Nun ist sie da, wir telefonieren, ich fahre hin, bin voellig aus dem Haeuschen. Cintsa ist ein romantisches Oertchen an einer Flussmuendung, wir haben dort eine kleine Huette in einem Ressort gemietet. Es bleiben uns nur ein paar Tage, dann muss Valentine wieder zurueck, denn sie uebernimmt eine Praxis in Daressalam. Valentine ist so schoen, wie ich sie in Erinnerung hatte und sie freut sich riesig ueber unser Wiedersehen. Leider ist ihr am Mbeki-Flughafen in Durban ein Koffer gestohlen worden, aber das tut der Freude keinen Abbruch. Durch die vielen Mails und Telefonate sind wir uns nahe geblieben, sogar naeher gekommen und hatten schon ueber Zukunftsideen gesprochen. Da ich in Durban und in Port Edward meinen Mund nicht halten konnte und die Inhaber oder Gaeste, die Richtung Norden reisten, alles weitergaben, erwartete uns beide hier eine Art Begruessungsparty, denn ich hatte durchblicken lassen, dass wir uns verloben wollen. So hat dann der mosambikanische Inhaber dieses Backpackers, Tziw Ekoj, mich schon am Telefon gefragt, ob es wahr sei, dass sich da was anbahne und als wir uns die kleine Blockhuette anschauen, ist alles geschmueckt, mit Kerzen und einem roten Aluminiumherzchen an der Tuere. Tziw laesst es sich nicht nehmen und laedt uns zu einem Dinner ein und nach der ersten Aufregung sitzen wir unter den Baeumen an einem langen Tisch zusammen mit etwa 20 Gaesten des Backpackers, die uns fotografieren und Glueck wuenschen. Ich habe ein gutes Gefuehl bei der Sache und Valentine hat nasse Augen, als man uns hochleben laesst. Die Ringe habe ich schon vor langem in Rhawnu erstanden, kurz hinter Maputo, bei einem Strassenhaendler, der schoene Handarbeiten aus Silber, Kwalachit und Tanzanit fertigte und ich griff spontan zu, ohne damals schon zu planen, was jetzt Wirklichkeit geworden ist. Valentine traegt ein violettes Kleid, sie hat ihre Haare wachsen lassen, und ist scheu nach der langen Zeit, die wir uns nicht gesehen haben und bei allem dem auch fuer mich ueberraschenden Tamtam um uns herum und sie fluestert mir dauernd zu, sie koenne keinesfalls tanzen- was natuerlich mit mir nicht zu machen ist. Tziw hat seine maennlichen Mitarbeiter angeheuert die Trommeln zu ruehren und eine 8-koepfige Kindergruppe aus dem Dorf singt und tanzt und alles klatscht mit. Dann folgt ein Nnis-Nu, eine Art Reigenumgang, wie bei einem Squardance, alles macht mit, Valentine bekommt einen feinen Blaetterkranz aufgesetzt, jemand hat eine Art Schleierumhang aus einem Moskitonetz gebastelt und schliesslich fasst sich Valentine ein Herz und kickt ihre hohen Schuhe weg und tanzt, waehrend die ersten Jungs schon ueber das Feuer springen, was Segen bringen soll- wofuer, ist ja klar. Wir verbringen fuenf schoene Tage hier, am Strand, bei einem Ausflug in die Nier-Tgeleg-Game-Reserve und bei einem Besuch des Theaters in East London. geschrieben am 7.4. in Port Alfred
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