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Reisetagebuch

4/4/2005   Suedafrika / East London

Khoikhoi, Shaka und Bambatha

Ein bisschen Geschichte

(Harald) East London ist zweitgroesste Stadt der Provinz Ostkap, hier dreht sich fuer Touristen alles ums Surfen an der Strandpromenade, ansonsten ist es eine eher ruhige Stadt, mit ein paar alten Villen und schoenen, breiten Strassenzuegen voller bunt bemalter Haeuser.

In den insgesamt neun Grenzkriegen des 19. Jh. der Briten gegen die Xhosastaemme war East London ein Militaerposten und wichtiger Hafen. Urspruenglich hiess der Ort London, spaeter wurde er in Port of London umbenannt. Bevor die Xhosastaemme dieses Gebiet erobert hatten, lebten hier die Khoikhoi ("Menschen von Menschen"), ein Volk, das frueher als Buschmaenner bezeichnet wurde und in "Khoi" und "San" unterteilt war. Tatsaechlich waren diese Staemme ein Volk, deren ersterer Part als Hirten lebte und letzterer als Jaeger. Sie waren ueber das ganze suedliche Afrika verteilt und gelangten erst vor etwa 2000 Jahren in den Besitz von Vieh, dass aus dem noerdlichen Afrika stammte. Nachfahren dieses Volkes leben heute nur noch in Namibia und Botswana. Sie haben eine helle Haut und sind von kleinerem Wuchs und waren die ersten Menschen, die hier seit 30.000 Jahren Felsmalereien anfertigten. Heute fasst man die beiden Voelker auch als "Khoisan" zusammen.

Die San lebten von der Jagd der Maenner und dem Sammeln der Frauen, die Natur lieferte ihnen ohne Hege oder Pflanzung alles, was sie brauchten. Somit war Privatbesitz ueberfluessig. Staendig in Bewegung, waere dieser auch- ohne Rad und Reittiere- nur laestig gewesen.

Das aenderte sich fuer die Hirten, die Khoi. Vermehrung von Vieh bedeutete Vermehrung von Weideflaechen und Notwendigkeit den Viehbesitz zu schuetzen, sich also zusammenzuschliessen, was notwendig machte, sich ein Oberhaupt, einen Haeuptling zu waehlen. Vieh wurde zum Tauschobjekt und schuf Ansehen und zwang zum Nomadentum, also dem Eindringen in fremde Jagdgebiete. Der uralte Interessenkonflikt zwischen den "Zigeunern" und den "Sesshaften" war geboren.

Die Felszeichnungen der Khoisan zeigen was, vor 2000 Jahren geschah: dunkelhaeutige Bantustaemme aus dem Norden drangen ueber den Limpopo, dem Grenzfluss zum heutigen Mosambik, nach Sueden, erreichten im Laufe der Jahrhunderte das Kap, wo sie im 16. Jh. erstmals auf Europaeer trafen. Diese Bantus teilen sich heute in Ngunis ((Kwa-)Zulu, Swasi(-land) und Xhosa), (Le-)Sotho und (Bot-)Tswana, sowie in Venda und Tsonga.

Am beruehmtesten wurden die Zulus, die den Briten und Buren die haertesten Kriege lieferten und diese mehrmals sogar schlugen. Ihr erster Koenig war Shaka, der alle Stammesfuersten um sich herum 1817 besiegt hatte. Er ersetzte den langen Wurfspeer seiner Krieger durch den Assegai, einen kurzen Sichspeer und entwickelte eine Schlachtenstrategie. Er wurde 1828 ermordet.

Die Zulus wurden beruehmt fuer ihren langen und z.T. erfolgreichen Widerstand. 1838 wurden sie von den Buren geschlagen, bis 1879 lieferten sie sich mehrere Schlachten mit den Briten. Dann, am 22.1.1879, vernichtete bei Islandwana im heutigen Natal, eine nur mit Speeren bewaffnete Streitmacht von 25.000 Zulus eine britische Einheit aus 1200 Mann und fuegte den Englaendern ihre groesste Niederlage der Kolonialgeschichte zu. Aber gegen die modernen Waffen hatten die Zulus letztlich keine Chance. 1906 kam es unter Haeuptling Bambatha noch einmal zu einem bewaffneten Aufstand, den die Briten mit ueber 4000 toten Rebellen blutig niederschlugen.

geschrieben am 22.4. in Port Alfred


 


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