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Reisetagebuch

4/9/2005   Suedafrika / Bathurst

Kleiner Unfall

Bad luck!

(Harald) Morgens wird mir Fruehstueck serviert und- wie ich den Kaffee gerne haette und ob mit angewaermter Milch..? Und die Eier durchgebraten?

Dann setze ich mich, mit einem Stadtplan bewaffnet, auf meine Rosinante und durchstreife den Ort. Sue hat eine Lady mit mir verabredet, die mir die alte Kirche aufschliesst. Die edel-ergraute Dame ist ausserordentlich in Historie bewandert, alle Daten, Schauplaetze sprudeln ihr nur so von den Lippen. Sie zeigt mir die alte Bibel, die man hinter einer Vermauerung vor ein paar Jahren entdeckt hat und die angeblich gute 150 Jahre alt sein soll. Aber Schrift und Jugendstilranken legen nahe, dass sie nicht so alt ist und wir beraten, wie man ueber das Internet herausfinden koenne, wann sie gedruckt wurde.

Die Lady sagt, neuerdings sei die Kirche verschlossen, nachdem sie 180 Jahre lang stets offen gewesen waere. Aber es wurde alles gestohlen was nicht niet- und nagelfest war. Saemtliche Kandelaber, das Gestuehl, die Baenke und Tischdecken, Vorhaenge. "Dies ist schon die dritte Lampe, die wir haben anfertigen lassen", sagt sie sorgenvoll. Hier in der Kirche haben sich die Siedler auch ein paar Mal verschanzen muessen, wenn die Xhosas die Farmen ueberfielen und man harrte aus, bis die Armee Entsatz sandte.

Hinter Bathurst erheben sich gruene Huegel, an einer Einfahrt verbellt mich ein pitbullartiges Kerlchen und ich lasse mir Zeit, bis er sich beruhigt hat und sich zu meinen Fuessen waelzt. Dabei stehe ich auf meinem Rad, lehne mich seitlich hinunter, lange, zu lange. 10 Minuten spaeter durchzuckt mich ein stechender Schmerz im Hohlkreuz, so dass ich mich kaum noch bewegen kann. Ich lasse das Rad bergab zum Cafe rollen und versuche erstmal abzuwarten, was mein Ruecken nach einer Stunde sagt. Aber mir bricht der Schweiss vor Schmerzen aus und schliesslich muss ich mich hinlegen und komme nicht mehr hoch. Es geht nicht links und nicht rechts. Was jetzt?

Sue ist ganz in Sorge: Kein Problem, ich koenne doch bleiben, soll mir keinen Kopf wegen der Unterbringung machen.

Nun gut- mir bleibt ja auch kaum etwas anderes uebrig.

geschrieben am 23.4. in Port Alfred


 


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