4/19/2005 Suedafrika / Kenton on sea
Lass krachen!
Licht am Ende des Tunnels
(Harald) Es wird und wird nicht besser. Am Morgen zucke ich resigniert die Schultern, als mich Bryan und Yvonne froehlich nach meinem Befinden fragen. "Genauso wie gestern." "Shame!" Das Wort wird hier inflationaer benutzt, heisst eigentlich "Scham", aber bedeutet soviel wie "tut mir leid", oder "das ist ja ne Sache!" Bryan betreut den Liquer-shop nebenan, Yvonne einen zweiten 500 weiter im Ort. Sie versichern mir, dass ich willkommen bin und bleiben kann, bis es mir besser geht, organisieren mir einen Transport zurueck nach Port Alfred, damit ich Kevin nochmal besuchen kann. Der packt mich erneut zusammen und "knack!" machts und "kroaks" und trotzdem: am naechsten Tag ists nicht besser. Schmerztabletten, 2000 Gymnastikeinheiten, Schonung, Waerme- nichts hilft. Ich will eine Roentgung und lasse mir von Kevin eine Ueberweisung geben. Im oertlichen Krankenhaus macht man 7 Aufnahmen, bei denen mir nicht wohl ist, denn das Geraet ist alt und der Metalltisch, auf dem ich liege, kann nicht arretiert werden, wackelt wie ein Laemmerschwanz hin und her und meine Wertvollsten Teile kann ich bei Aufnahmen des unteren Lendenbreichs ja nicht mit Blei vor der Strahlung schuetzen. Aber es muss sein. Tags darauf, am 19., ruft Kevin an: "Harald, ich weiss jetzt, was mit dir los ist. Halt dich fest! Du hast nur 4 anstatt 5 Wirbel da unten!" Ich bin perplex. Hat sich Mutter Natur mal wieder ein Experiment erlaubt: mal sehen, ob 4 Wirbel nicht irgendwelche Wettbewerbsvorteile bringen?! Aber es sind nur Nachteile, denn Bewegungsfaehigkeit und Tragkraft sind reduziert und Kevin laesst mich die Fachbuecher durchstoebern und da steht es Schwarz auf Weiss: Heilungszeit mehr als doppelt so lange wie normal. Kevin legt mich aufs Streckbett, massiert und reibt ein und laesst es krachen und setzt eine Spritze und das hilft. Am naechsten Morgen geht es mir endlich etwas besser. geschrieben am 25.4. in Port Alfred
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