4/25/2005 Suedafrika / Port Alfred
Yebo!
Aufbruch!
(Harald) Die Hoffnung, schon am naechsten Tag weiterfahren zu koennen, muss ich aufgeben. Ich schlafe seit Tagen mit zusammengeschnuerten Beinen, um unbewusste Bewegungen zu vermeiden und dann vor Schmerz aufzuwachen. Aber Kevin mahnt mich, bis zum Montag den Schongang einzulegen. Ein Gewitter bricht ueber die Sunshinecoast herein, wie dieser Teil der suedafrikanischen Kueste heisst. Hagel faellt aus einer tiefgrauen Wolke, Eisklumpen gross wie Walnuesse, anderenorts sind sie gross wie Huehnereier, steht hernach in den Zeitungen. Die groessten, je gemessenen Hagelkoerner waren 1 kg schwer (Bangladesch 1986). Ich zeige Sue und ihrer Enkelin anhand der schnell wirbelnden Wolken, wie Hagel entsteht: aus kalten Schichten fallende Eiskoernchen werden durch Aufwinde wieder und wieder hochgetragen und vergroessern sich. Was fuer Boeen muessen das sein, die einen runden, glatten Eisklumpen von einem Pfund und mehr hochwirbeln! Ich musste nach Suedafrika kommen, um solchen Hagel zu erleben. Ich gehe heute nochmal zu Kevin, um ihm zu sagen, dass es mir endlich besser geht und bedanke mich. Er hat mir selbst die Roentgenaufnahmen bezahlen wollen, hat mir 400 Rand in die Hand gedrueckt- "ist doch nur Papier, ich habe genug"- und vier Behandlunegn umsonst gemacht. Und Paul und Colleen berechnen mir nur einen Witz fuer die zahllosen Stunden am Computer und Trevor, ein stets staubbedeckter Bauarbeiter mit dicken Stiefeln, hat mich wohl ganz in sein Herz geschlossen und ich muss mich fast wehren vor lauter "trink noch einen, iss doch was auf meine Kosten". Ich kann mich wirklich nicht beklagen. Yebo! Kundschani? Kipilele! Ja, wies mir geht? Mir gehts gut! Endlich, morgen geht es weiter. Mehr als zwei Wochen darnieder, wieder fast ganz auf dem Damm, nehme ich den Weg wieder zwischen die Beine, mache mich auf die Socken, breche auf. Vor mir liegt Port Elisabeth, Hafengrossstadt, die letzte vor Kapstadt. Das Ziel ist nah. geschrieben am 25.4. in Port Alfred
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