8/2/2002 Deutschland / Tauberbischofsheim
Schuviel Allohohl
Die gemeinsame Fahrt durch das romantische Tal der Tauber fuehrt uns nach TBB, Geranienpunsch und Biowein- oifach schuviel dofo
(Harald und Renata) Unsere lustige Radeltruppe macht Tempo. Wir erreichen Miltenberg am Main, ein Oertchen, so altertuemlich, wie ich noch nie eines gesehen habe. Fachwerkhaueser allenthalben, eine Kulisse wie in einem Historienfilm. Wir besichtigen auch hier den Eine-Welt-Laden. Davon gibt es in Deutschland etwa 800. Die ehrenamtlich taetigen Mitarbeiter verkaufen Produkte aus der sog. "Dritten Welt", weswegen diese Geschaefte frueher auch unter dieser Bezeichnung bekannt waren. Man bietet z.B. Kaffee, Bananen, Glas-, Holz- und Flechtwaren an, Literatur, Tee usw. Der Gewinn fliesst dann den Projekten in den Entwicklungslaendern wieder zu. Wir beteiligen uns an einer Unterschriftenaktion gegen Sextourismus. Hierbei geht es um den Schutz von Kindern in Entwicklungslaendern vor Sextouristen, u.a. aus Deutschland. Die Zahl der Maenner, die jaehrlich im Ausland Kinder missbrauchen, geht in die hunderttausende. Unter "www.missio-aachen.de" koennt Ihr Euch informieren. Wir erreichen das Kloster Engelberg und schauen uns an, mit wie viel Sorgfalt hier restauriert wurde. Am Abend sind wir in Tauberbischofsheim, gehen noch kurz ins Freibad, weil wir in einer Turnhalle untergebracht sind, die keine Duschen hat. Rubbeldidupp eine Runde im Becken gedreht und ab gehts zum Oeko-Winzer in eine sog. "Besenwirtschaft". Diese Winzergastronomien duerfen nur insgesamt 4 Monate im Jahr oeffnen und nur Kleinigkeiten an Speisen und kein Bier anbieten. Wir erfahren eine Menge ueber Weinanbau und die Schwierigkeiten der Wirtschaftlichkeit im Oeko-Weinbau, sueppeln Bio-Sekt und sechs verschiedene Weine. Nach drei Glaesern auf nahezu nuechternem Magen bin ich blau und gut drauf. Renata steckt die Weinprobe locker weg, aber ich beginne mit dem Absingen schmutziger Lieder (oder so aehnlich). Dem Sekt wird Geranienpunsch zugesetzt- kein Witz! Die pelzigen Blaetter der Geranien schwimmen im Glas. Da der Wirt behauptet, vor Tagen davon getrunken zu haben und offensichtlich noch guter Dinge ist, trauen auch wir uns. Und es schmeckt koestlich. Ich bin dann derart muede, dass ich bergauf in die Turnhalle wackle und in einen komatoesen Schlaf falle, aus dem Renata und ich durch ein Geraeusch der dritten Art geweckt werden. Wie in einem Klamaukfilm schnarcht jemand derart laut und witzig, dass Renata und ich vor Lachen kaum wieder einschlafen koennen, obwohl wir uns in den Eingangsbereich nebenan verzogen haben. Nach und nach folgen uns andere, ueberall Schlafleichen, auch draussen auf der Kuhwiese, auf dem Rasen des daneben liegenden Kindergartens, sogar mitten zwischen den abgestellten Raedern liegt Einer. Der Schnarcher weiss am naechsten Morgen gar nicht, was er "angerichtet" hat. Jedenfalls hat er, so scheints, gut geschlafen. Morgen trennen sich unsere Wege vom Rest der Truppe.
|